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Breitflügelfledermaus

Der gemütliche Flieger der Nacht

Projekt: Ökolandbau erleben
Breitflügelfledermaus
Breitflügelfledermaus
© Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern
Die Breitflügelfledermaus ist eine typische Hausfledermaus, die im menschlichen Siedlungsraum häufig im Dachfirst zwischen Dachpfanne und Isolierung ihr Zuhause hat. Sie besiedelt dabei bevorzugt tiefere Lagen mit offenen bis parkartigen Landschaften. Ihr Jagdgebiet befindet sich häufig in der Nähe ihrer Wochenstube, also in Gärten oder Parks. Dort greift der nachtaktive Jäger auch gerne auf das Insektenangebot an Straßenlaternen zurück. Die Breitflügelfledermaus ernährt sich überwiegend von großen Käfern und beginnt ihre Jagd schon früh in der Dämmerung. Ihr Flug wirkt dabei langsam, fast behäbig. Allerdings bringt sie es doch auch auf beachtliche 20 – 30 km/h. Ihre Flügel erreichen eine, wie der Name vermuten lässt, beachtliche Spannweite von 36 cm. Im April bilden die Weibchen Gruppen mit 15 bis 60 Tieren um ihre Jungen zu bekommen, die im Juni und Julie gesäugt werden.
Die Breitflügelfledermaus bekommt die Abnahme des Grünlands, über dem sie jagt und auch den Rückgang der Weidewirtschaft stark zu spüren. Die Weidewirtschaft ist ein Nahrungslieferant für die Fledermaus, da viele Dungkäfer in das Beuteschema der Breitflügelfledermaus fallen. Gleichzeitig bedrohen die moderne Weidewirtschaft bzw. der Medikamenteneinsatz in der Tierhaltung die Fledermaus. Viele Medikamente, die von den Tieren ausgeschieden werden, nehmen die Dungkäfer auf und über sie gelangen die Medikamente in den Organismus der Fledermaus, wo sie die nachtaktiven Flieger schädigen können. Die Beeinträchtigung in Lebensraum, Nahrungsmenge und –qualität hat dazu geführt, dass die Breitflügelfledermaus in Bayern als gefährdet auf der Roten Liste eingestuft wird.
Der Ökolandbau kann hier, wenigstens teilweise, Abhilfe schaffen. Auslauf und Weide sind Grundsätze in der ökologischen Tierhaltung. Gerade im Milchviehbereich sind viele Bio-Tiere auf der Weide. Zusätzlich ist der Medikamenteneinsatz in der Öko-Tierhaltung weitaus geringer und die Auswahl ist stark eingeschränkt. Damit kann der Kauf von tierischen Bio-Produkten auch unserem nachtaktiven Jäger helfen.
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