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Familie Maurer

Wildgehege und Gastwirtschaft Hammerwirt

Johannes Maurer
Johannes Maurer
© Foto: Daniel Delang
Seit fast 200 Jahren bilden sie ein Ensemble: die heutige Gastwirtschaft "Hammerwirt", die aus dem früheren Herrenhaus von Johann Michael Rath hervorgegangen ist, und die direkt auf der Südseite anschließende Kirche. Ursprünglich nur als Hauskapelle des tiefgläubigen Gutsbesitzers geplant, wurde sie auf Anraten des mit ihm befreundeten Bischofs gleich zur Pfarrkirche erweitert und 1837 geweiht. Zum Anwesen gehört eine angeschlossene Metzgerei, in der auch Schweine aus der Region verarbeitet werden.

Auf einer nahegelegenen Weide betreibt Johannes Maurer ein Wildgehege, aus dem auch das Wirtshaus mit Wild versorgt wird. Die älteste Hirschkuh ist bereits 20 Jahre alt und bekommt noch jedes Jahr Nachwuchs. In Würde alt geworden, wird sie jedenfalls keinen Schlachter sehen.

Der heutige Besitzer Johannes Maurer arbeitet indes vier Tage die Woche als Zimmerer, nur am Wochenende und an Feiertagen ist daher das Wirtshaus geöffnet. Es ist eine Familienangelegenheit bei der neben seiner Frau im Service eine Tante, die Mutter und die Großmutter in der Küche mittun. Inzwischen helfen auch die Kinder am Hof mit und begeistern sich vor allem für die Tiere.

Schon vor einiger Zeit hat die Familie Maurer das Wildgehege auf Bio-Bewirtschaftung umgestellt, schon aus Verbundenheit zur Natur. "Wir haben einfach kein Interesse an intensiver Landwirtschaft", betont Johann Maurer. "Es geht doch auch so, wie man sieht".

Zum Gehege und der Gastwirtschaft kommt noch das Metzgern. Zusammen mit einem befreundeten Biobauern entwickelt er gerade eine Wurstsorte, die auch biozertifiziert werden soll. Und auch im Gasthaus tauchen auf der Speisekarte immer mehr Bioprodukte auf – beim Fleisch eben Rind und Reh. Der Preis hierfür ist zwar etwas höher. aber wenn's gut ist, sind selbst die sonst eher preisbewussten Oberpfälzer bereit, für den Genuss ein bisserl mehr zu bezahlen. "Die kommen normalerweise aufs Land, weil's hier billiger ist." Dass den Kunden „bio“ mehr wert ist, stimmt die Familie Maurer zuversichtlich.

Der Hammerwirt ist ein beliebtes Ausflugsziel und der Laden brummt am Wochenende bei schönem Wetter. Dieses Jahr war alles anders. Doch auch während des Shutdowns der Corona-Zeit hat sich die fleißige Familie keine Auszeit gegönnt. Es wurde auf Vorbestellung gekocht und die Kunden konnten mit ihren eigenen Töpfen kommen, um sich ihren Sonntagsbraten abzuholen. „Das war logistisch schon sehr herausfordernd. Wir hatten zeitweise dutzende Töpfe in unsere Köche und da keinen Fehler zu machen, kostet viel Konzentration.“ Doch die Mühe lohnt sich: Das Stammpublikum behält auch in der Krise den Kontakt zum Wirt.
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