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Staatsministerin Kaniber zu Besuch in der Oberpfalz

Auftakt des Pilotprojektes zur Vermarktung von Fleisch aus der Mutterkuhhaltung

Projekt: Angebote für Landwirte
Öko-Modellregionen
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© Öko-Modellregionen
Projekt will Landwirte, Metzger und Gastronomen zusammenbringen
„Regionalität aufrechterhalten, bewahren und beschützen, genau das wollen wir mit diesem Projekt“, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellung des Projekts im Landhotel „Zum Goldenen Kreuz“. Es sei ein Beitrag dazu, dass „Fleischkultur aus Bayern“ Zukunft haben wird. Doch wie bringt man das edle Erzeugnis „Fleisch aus Mutterkuhhaltung“ an den Kunden? Hier setzt das neue Pilotprojekt an. Projektleiter Konrad Wagner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf stehen dabei nun mit Markus Dirschl und Matthias Schneider zwei Projektmitarbeiter zur Seite. Die drei stellten das Projekt im Anschluss an die Rede der Ministerin vor. Ihr gemeinsames Ziel: Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, örtlichen Metzgern und der Gastronomie zu stärken, damit die Wertschöpfung in der Region bleibt. Ministerin Kaniber ist überzeugt: „Sie sind die beste Investition in die Region.“

Kälber wachsen bei der Kuh auf
„Die Verbraucher legen Wert darauf, dass ihr Fleisch von Rindern stammt, die auf der grünen Weide gestanden sind“, erklärte Konrad Wagner, Leiter des Projekts, das am AELF Regensburg-Schwandorf angesiedelt ist. Dies können die Mutterkuhhalter aus der Oberpfalz bieten. Sie halten Kühe, um Kälber aufzuziehen und mit Milch zu versorgen. Die Kälber bleiben im Durchschnitt neun Monate bei der Kuh auf der Weide. Dabei verwenden die Landwirte überwiegend selbst erzeugte Futtermittel und erhalten zugleich unsere schöne Kulturlandschaft. Mutterkuhhaltung hat gerade in der Oberpfalz große Bedeutung, da das Grünland hier einen Anteil von einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmacht und es hier viele Nebenerwerbsbetriebe (2/3 aller landwirtschaftlichen Betriebe) gibt. „Gerade diese Nebenerwerbsbetriebe bewirtschaften ihre Betriebe mit besonders viel Herzblut. Die Mutterkuhhaltung ist für sie oft die einzige Möglichkeit, um das meist extensiv bewirtschaftete Grünland entsprechend verwerten zu können“, erklärte Georg Mayer, Leiter des AELF Regensburg-Schwandorf. In der Oberpfalz gibt es derzeit etwa 900 Betriebe mit rund 9 000 Mutterkühen.

Mutterkuhhaltung erhält seltene Rassen
So auch Erika Sauer. Die Vorsitzende des Fleischrinderverbands Bayern führte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und die Festgäste auf ihrem Betrieb, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Günter im Nebenerwerb führt. Ministerin Kaniber beschreibt Sauers Anteil an diesem Projekt so: „Ohne Erika Sauer gäbe es dieses Projekt so nicht.“ Rund 80 Tiere, davon 28 Mutterkühe, der Rasse „Rotes Höhenvieh“ haben die Sauers auf der Weide stehen. Neben der Fleischvermarktung im eigenen Hofladen liegt ihr, die auch Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Roten Höhenviehs in Bayern ist, die Erhaltung dieser gefährdeten Rasse am Herzen.

Zusammenarbeit bringt viele Vorteile
„Das wird eine win-win-win-Situation“, sagt Markus Dirschl. Denn für den Landwirt ist eine professionelle Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung Grundlage dafür, dass seine Vermarktung funktioniert. Nehmen Metzgereien das regionale Produkt in ihr Sortiment auf, gewinnen sie so ein Alleinstellungsmerkmal, durch das sie neue Kunden gewinnen können und die Wirte erreichen Verbraucher, die Rindfleisch aus regionaler Mutterkuhhaltung wertschätzen.

Wie geht es weiter?
„Wir laden interessierte Landwirte, motivierte Metzger und kreative Gastronomen zur gemeinsamen Interessensfindung ein“, so Matthias Schneider. Bei einem Treffen Ende Juni soll es darum gehen, den Rahmen für eine Zusammenarbeit abzustecken. Interessierte können sich auch jetzt schon direkt an die beiden wenden: an Matthias Schneider unter Telefon 0152 02167875, matthias.schneider@aelf-rs.bayern.de und an Markus Dirschl unter Telefon 015753216394, markus.dirschl@aelf-rs.bayern.de
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