Christl Obermeier, tomatensammelnde Gärtnerin und experimentierfreudige Köchin, hatte dazu mit ihrer Tochter Margarete ein siebengängiges Menü konzipiert und eine Ausstellung mit 60 Tomatensorten aufgebaut. 40 Feinschmecker hatten heuer Gelegenheit diese Vielfalt zu bestaunen und zu genießen. Empfangen wurden sie mit einem Himbeer-Tomaten-Aperitif. Nach der Begrüßung und einführenden Worten servierte das fünfköpfige Küchenteam Tomatencappuccino, Tomatencarpaccio und Tomateneis in Gurkensuppe. Basilikum-Nudeln mit Lamm und Tomatensugo bildeten den Hauptgang. Dem folgten eine Tomaten-Trilogie an Weißenberger Käse und zum Dessert Nougat-Griesknödel an Johannisbeertomaten-Kompott. Jeder Gang bot überraschende Erlebnisse für Auge und Geschmackssinn und die Gäste konnten rätseln, welche Kräuter und Gewürze wohl verwendet wurden. Zwischen den Gängen stellte Christl Obermeier die einzelnen Gerichte mit ihren Besonderheiten vor und wurde von Barbara Ströll zu ihrer Sammelleidenschaft, zum Tomatenanbau und den Rezepten befragt. Nach dem Käsegang wurde dann die Tomatenausstellung zum Sezieren freigegeben: Mit Mundschutz und Messer bewaffnet machten sich die Tomatenfans daran die Samen aus den von ihnen begehrten Früchten zu präparieren, um sie auf Papier zu trocknen und für die Aussaat im nächsten Jahr aufzubewahren.
Die Gäste waren begeistert und bedankten sich zum Schluss mit großem Applaus. Marianne Badura war von der grandiosen Vielfalt an Tomaten-Formen und -Farben besonders angetan: „Wer diese Vielfalt kennt, möchte nie wieder 08/15-Tomaten essen.“ Tomateneis in Gurkensuppe würde sie gerne auch in der Eisdiele bestellen können. Auch Barbara Hernes zeigte sich beeindruckt: „Die vielfältigen Sorten und unterschiedlichen Geschmacksrichtungen die, je nach Zubereitung, von herzhaft bis süß reichten, und die interessanten Informationen zum Tomatenanbau haben mir Lust gemacht, selbst mehr auszuprobieren.“ Gemeinsam mit ihrem Mann freut sie sich jetzt schon auf das Tomatenmenü 2021.
Tatsächlich plant Christl Obermeier auch für den August 2021 wieder zum Tomatengenuss mit Bio einzuladen. Heuer musste sie viele Interessenten aufs nächste Jahr vertrösten, weil das Hygienekonzept nicht mehr Gäste zuließ.
Die Idee zum Vielfaltsmenü mit Tomatenausstellung ist 2018 aus der Zusammenarbeit im Gemüsenetzwerk der Öko-Modellregion entstanden. Zum Konzept dazu gehört es, dass die Tomaten von Bio-Zutaten und -Getränken aus der Region begleitet werden.