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Familie Gehringer

Schottisches Hochlandrind auf Naturschutzflächen

Familie Geringer
Familie Geringer
© Daniel Delang
Entstanden in Jahrtausenden kleinteiliger Landwirtschaft, wurden die ursprünglichen Wälder zurückgedrängt und haben erst Wiesen und Weiden, schließlich Äckern Platz gemacht. Der Flickenteppich aus Wald, Wiese, Acker ist es, der uns – hier im Süden vor allem in einer hügligen Gegend – gefällt. Die Landschaft bildet eine eigene Vielfalt aus: Von Ackerwildkräutern und Bodenbrütern wie der Feldlerche, Wiesenvögeln wie dem Kiebitz und mikroklimatischer Vielfalt versucht man in den verbliebenen kleinteiligen Gegenden zu erhalten, was zu erhalten ist.
Grasende Tiere sind seit jeher Bestandteil dieser Symbiose. So sind die Kuhfladen Brutstätte für unzählige Insekten, was wiederum Vögel anzieht und ernährt. An Feld und Wiesenrandlagen, auf feuchten und kargen Böden wächst eine Vielfalt, die durch Düngung schnell von schnellwachsenden Gräsern überwuchert und verdrängt würde.
Für Günther Geringer und seine Frau war es daher eine gute Gelegenheit, Landschaftspflege mit schottischen Hochlandrindern zu betreiben: Beide interessierten sich schon lange für die zottelige Rasse. Die Tiere haben ein sehr sanftes Gemüt, liegen auf einem beliebten Wanderweg und erfreuen mit ihrer Neugier und sozialen Art die Wanderer. Trotz der imposanten Hörner strahlen die Tiere so viel Sanftheit aus, dass man ihnen keine Aggressivität zutraut. Respektvoller Abstand ist dennoch geboten.
Weidehaltung bedeutet für die Geringers aber auch viel Arbeit: tägliche Kontrollen, täglicher Kontakt, damit die Tiere nicht verwildern und auch das Herbeischaffen von Wasser gehört zu ihren Aufgaben. Die Tiere sind genügsame, gute Futterverwerter und sie sind leicht – das macht sie besonders geländegängig – verringert aber auch das Schlachtgewicht.
Geringers vermarkten bislang die Tiere selbst. Es ist die einzige Möglichkeit, durch die ihnen ihr Aufwand vergütet wird. Günther Geringer würde sich wünschen, dass seine Tiere zu einem fairen Preis auch von der Gastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung in der Region abgenommen würden. Dann könnte die Direktvermarktung verringert werden, denn die Zehn-Kilo-Pakete sind nur für größere Haushalte geeignet. Und die werden eher weniger.
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