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Erntezeit auf den Bio-Streuobstwiesen von Tännesberg

Mit Bio-Streuobst Wertschöpfung und Artenvielfalt steigern

Projekte: Bio-Verarbeitung in der Nordoberpfalz, Bio-Landwirtschaft in der Nordoberpfalz, Bio erleben
Streuobstsammeln der Jugendfeuerwehr Tännesberg
Streuobstsammeln der Jugendfeuerwehr Tännesberg
© Johannes Weinberger
Streuobstwiesen sind nicht nur ein altes Kulturgut, sondern zählen auch zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas, die viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Vögel wie Wiedehopf, Steinkauz und Gartenrotschwanz aber auch Amphibien, Insekten und Säugetiere finden auf Streuobstwiesen ein Zuhause.

Streuobstpakt der Bayerischen Staatsregierung
Die Wiesen stehen vor einigen Herausforderungen: die Bäume hatten in diesem Jahr mit starker Trockenheit zu kämpfen und auch die Überalterung einige Beständen stellt ein Problem dar. Um dem Rückgang der Streuobstwiesen entgegenzuwirken, unterzeichneten die bayerische Staatsregierung und mehrere Naturschutz-, Landwirtschafts- und Wirtschafts-Verbände vergangenes Jahr den Bayerischen Streuobstpakt. Dieser hat das Ziel, den Erhalt, die Pflege und die Anlage der Streuobstbestände in Bayern zu sichern. Um den Bayerischen Streuobstpakt erfolgreich umzusetzen, den Lebensraum Streuobstwiese zu stärken und die Fläche der Streuobstwiesen zu vergrößern, werden in Bayern Landwirt*innen, die Streuobst wieder als Betriebszweig aufnehmen, um regionales und gesundes Obst zu produzieren, benötigt. Durch den Streuobstpakt und den neuen überarbeiteten Förderprogrammen wird die Wertschöpfung der Streuobstflächen immer besser möglich. Hier werden zukünftig wichtige Lücken geschlossen und Beträge angepasst.

Biozertifizierung von Streuobst
Die Bio-Zertifizierung von Streuobst, wie in Tännesberg, hat den Vorteil eine höhere Wertschöpfung für den Produzenten*innen von Streuobst und deren Produkten zu generieren. Für Verbraucher*innen garantiert das Bio-Siegel die nachhaltige Produktion ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und klimaschädlichen mineralischen Stickstoffdünger. Bio-zertifiziertes Streuobst bietet somit die Sicherheit, nachhaltig produziertes Obst in den Händen zu halten und den Landwirt*innen und Verarbeiter*innen ein weiteres betriebliches Standbein.

Hintergrund
Insgesamt gibt es in Bayern ca. 70.000 Hektar Streuobst, wovon 8.500 Hektar biozertifiziert sind. Der Begriff Streuobst ist bisher nicht gesetzlich geschützt. Streuobst ist also keine Marke, die bestimmte Qualitätskriterien verspricht, sondern lediglich die Bezeichnung für aus heutiger Sicht extensiven Obstanbau, der sich vom intensiven Spalierobstanbau durch breitkronige Hochstammbäume unterscheidet. Durch die extensive Nutzung mit Hochstammbäumen entstehen naturschutzfachlich sehr wertvolle Lebensräume, die auch das Landschaftsbild positiv aufwerten. Weitere Informationen zum Streuobstpakt und zu den Fördermöglichkeiten sind beim Amt für ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth erhältlich.
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