50.000 Euro an Fördermitteln standen dieses Jahr erstmalig im Rahmen des "Verfügungsrahmen Ökoprojekte" für die Förderung von Öko-Kleinprojekten zur Verfügung. Mit dieser Förderung sollen Projekte gefördert werden, die zur Verbesserung der regionalen Versorgung mit Bio-Lebensmitteln, zur Stärkung des Absatzes von regionalen Bio-Produkten oder zur Bewusstseinsbildung beitragen. Mit insgesamt 46.977,93 € wurden 10 Öko-Projekte gefördert.
Am ROGG-IN in Weißenstadt wurde durch die Förderung ein Öko-Lehrpfad geschaffen. Die acht menschgroßen Schautafeln befindet sich direkt am Zaun des Roggengartens und klären Interessierte über die wichtigsten Aspekte zum Thema Bodenleben, ökologische Landbau, Sortenvielfalt, Biodiversität und Wasser auf. Natürlich wird auch die ökologische Landwirtschaft in der Region und der Einkauf von ökologischen Lebensmitteln genauer unter die Lupe genommen. Für Kinder sind die Tafeln mit spannenden Rätseln ergänzt (4).
Drei der Kleinprojekte zielen auf eine bessere Versorgung mit Bio-Gemüse aus der Region ab. Auf dem Betrieb von Andreas Ritter aus Marktleuthen, bekannt als der BioRitter, steht seit diesem Jahr ein Folientunnel. Durch ihn kann das Gemüseangebot vom Hof um Tomaten, Gurken und weitere frostempfindliche Gemüsesorten ergänzt werden (6). Zum Einstieg in den Bio-Zwiebel-Anbau hat sich der Biohof Sauerbrey, Höchstädt, einen Siebkettenroder und eine Bürstenmaschine angeschafft. Mit dem Siebkettenroder werden die Zwiebeln vom Feld geerntet, die Bürstenmaschine entfernt die Erdanhaftungen und macht die Zwiebeln schick für den Verkauf (7). Die Schäferei Frank aus Schirnding setzt zukünftig auf effizientere Handarbeit und weniger Traktoreinsatz beim Gemüseanbau. Gefördert wurden unter anderem eine Radhacke mit Anbau Geräten und eine Sämaschine (8).
Durch zwei Projekte können die Kühe jetzt auf die Weide. Die Milchkühe der Familie Köllner, Marktredwitz, freuen sich seit diesem Jahr über 8 ha Weide am Stall (2). Gerd Rasp, ebenfalls Marktredwitz, hat den ehemaligen Anbindestall für Milchkühe in einen Laufstall für die Mutterkuhhaltung umgebaut. Den Kühen stehen jetzt außerdem 5 ha Weide zur Verfügung (5).
Auf dem Legathof von Hermann Friedrich, Thiersheim, sind dieses Jahr die ersten Gänse eingezogen. Zukünftig gibt es jährlich demeter-Martini-Gänse. Außerdem wurde Platz geschaffen für den Ausbau der Coburger Fuchsschaf Herde - bald gibt es also auch Lammfleisch und Wolle aus der Region (3).
Bei der Produktion von Lebensmitteln darf eines nicht zu kurz kommen: Die sachgemäße Lagerung der erzeugten Produkte. Zwei Betriebe haben sich über die Förderung einen Kühl- bzw. Tiefkühlanhänger angeschafft. Bei Familie Hendel wird der Kühlanhänger genutzt, um Gemüse sowie Fleisch von Rind und Huhn zu lagern - er soll außerdem für den Transport der eigenen Milch zu einem Bio-Speiseeis-Verarbeiter genutzt werden (1). Beim BioRitter in Marktleuthen werden zukünftig die am Hof erzeugten Hähnchen im Tiefkühlanhänger gelagert (10).
Dank des Kleinprojektes des Lagerhaus Sonatur Biogetreide GmbH & Co. KG in Kirchenlamitz gibt es jetzt Mehl aus der Region in kleinen Gebinden - das Unternehmen hat sich eine Abfüllwaage für Kleingebinde zwischen 100g und 5kg gekauft. Das Angebot wird auch als Dienstleistung für Direktvermarkter, Nudelmanufakturen, Kaffeeröstereien etc. zur Verfügung stehen (9).
90 % der Förderung des Verfügungsrahmen kommen vom Freistaat, die restlichen 10 % werden von der Öko-Modellregion eingebracht. Unternehmen, Betriebe und Privatpersonen aus der Öko-Modellregion waren aufgerufen, sich mit einem Kleinprojekt zu bewerben, dessen Netto-Volumen maximal 20.000 Euro umfasst. Gefördert wurden maximal 50 % der Nettokosten. Die Projekte wurden zwischen März und September 2022 umgesetzt.