Langsames wachsen für mehr Geschmack und Biodiversität
„Auf ersten Blick scheint es, dass das Gewächshaus nicht gepflegt ist“, der erfahrene Landwirt zeigt dabei auf den abgeernteten Spinat, der von weißen Blümchen (Hirtentäschel) umgeben ist, „jedoch nehmen wir der Natur ein Teil der Fläche und wollen Ihr auch etwas zurückgeben, deswegen dürfen hier auch andere Pflanzen wachsen. Und nebenbei fühlen sich hier auch Nützlinge heimisch.“ Das Achten auf Biodiversität stellt für Steinhilber einen wichtigen Eckpfeiler für eine nachhaltige Landbewirtschaftung dar. Auch setzt er bei den Pflanzen auf ein langsameres Wachstum für einen intensiveren Geschmack. Er verliert dadurch zwar einen Teil seines Ertrages, jedoch ist es sein Ziel, seinen Kunden schmackhaftes und gesundes Gemüse zu bieten.
Kochen nach Gefühl
Dass er das Kochen im Gefühl hat, bewies auch der Koch Gerd Reinhardt aus Schönsee in der Schulküche der Mittelschule in Vohenstrauß. Zusammen wurde ein Blattsalat mit Ziegenfrischkäse im Knuspermantel sowie eine Spinat Gorgonzola Quiche aus dem frisch geernteten Bio-Gemüse der Uchamühle zubereitet. Bei einem lockeren Gespräch erklärte Reinhardt, dass die Qualität der Produkte für einen gelungenen Geschmack unabdingbar ist. Eigengeschmack der Lebensmittel sind die beste Würze für ein gelungenes Gericht und dieser hängt oftmals von der Sorte sowie von der Produktionsweise der Lebensmittel ab. Die Stimmung war ausgelassen, zahlreiche Tipps und Tricks wurden ausgetauscht.
Natürlich durfte auch das gemeinsame Verköstigen der Gerichte nicht fehlen. Das Schlemmen wurde durch Anekdoten von Gerd Reinhardt umrahmt, der bereits für den bayerischen Prinzen Luitpold auf Schloss Kaltenberg gekocht hat.
Hintergrund
Ein Baustein der Öko-Modellregion Naturparkland Oberpfälzer Wald ist die
Aufklärung der Verbraucher über die ökologische Landwirtschaft. Hierfür werden
im Rahmen des Projektes „Oi mal Bio, bitte“ Bio-Kochkurse zu verschiedenen
Themen angeboten. Das Themenprodukt stammt von einem Bio-Betrieb aus der
Öko-Modellregion, der zu Beginn des Kochkurses durch die Teilnehmer besichtigt
wird. Dadurch soll der Verbraucher einen Einblick in die Landwirtschaft
bekommen – ganz nach dem Motto: dem Lebensmittel ein Gesicht geben.
Bio-Betriebe, Direktvermarkter und
Lebensmittelhandwerker aus der Öko-Modellregion, die an einer Mitwirkung am
Projekt „Oi mal Bio, bitte –BIO-Kochkurse“ haben, können sich gerne unter
kmanner@taennesberg.de bei dem Projektmanagement melden.