Der zweite Bio-Bauernstammtisch 2023 fand Ende Juni in der Öko-Modellregion Naturparkland Oberpfälzer Wald statt. 35 Teilnehmer durften am Schallerhof von Markus Schaller in Bibershof, Pleystein Gast sein. Erfreulich ist auch, dass neben den zahlreichen Bauern aus den verschieden Modellregionen auch vier interessierte Verbraucher unter den Teilnehmer befanden.
Nebenerwerbslandwirt mit Experimentierfreude
Markus Schaller führt einen Nebenerwerbsbetrieb mit Mutterkuhhaltung und Ackerbau. Sein langfristiges Ziel ist es den Betrieb durch intelligente Betriebsentwicklung in den Vollerwerb zurückzubringen. Hierfür investiert er neben der Direktvermarktung des Fleisches in weitere Standbeine des Betriebes. Dazu gehört der Anbau von verschiedenen Sonderkulturen wie Mohn, Lein, Sonnenblumen und Hanf für die direkte Vermarktung. Neben dem Endverbraucher als Kunde setzt er auch auf bio-regionale Wertschöpfungsketten. Den Mohn sowie das gepressten Sonnenblumenöl liefert er an die Bio-Bäckerei Forster im Landkreis Tirschenreuth. Experimentierfreudig zeigt er sich im Ackerbau und lässt sich auch von Fehlschlägen seine Begeisterung nehmen– sein Credo: Versuch macht klug.
Austausch der Landwirte
Die Besichtigung der Felder (Mohn, Lein, Raps, Sonnenblume, Dinkel und Roggen) und der Erfahrungsaustausch wurden fachlich durch Konrad Maier, Fachberater von Naturland, begleitet. Rege wurde auch über die anhaltende Trockenheit diskutiert. Konrad Maier legt den Landwirten nahe, sich Strategien für das Hauhalten von Wasser im Boden zu überlegen. Wichtig ist es, Humus im Boden aufzubauen und schonende Bodenbearbeitung durchzuführen. Das Rezept für jedermann gibt es jedoch nicht. Jeder Betrieb muss individuell entscheiden, welche Strategie sich als erfolgreich zeigen wird. Auch ist es sinnvoll auf Kooperationen (bei Maschinen- und Nährstoffmanagment) mit anderen Landwirten zu setzen.
Hofführung und gemütlicher Ausklang
Abgerundet wurde der Stammtisch mit einer Hofführung und einer Brotzeit zur Stärkung. Mit Einbruch der Dunkelheit ging das Fachsimpeln schließlich in der Werkstatt der Familie Schaller weiter.
