Der Käser Jonathan fährt morgens auf den angemeldeten Betrieb und verarbeitet die gewünschte Milchmenge zu Camembert und Schnittkäse wie Tilsiter. Das ganze Prozedere dauert natürlich. Je nach Milchmenge bis zu 7 Stunden, ehe Jonathan alles zusammen packen kann und mit dem Käse Richtung Tirschenreuth aufbricht. Dort angekommen darf der Käse in den Formen noch eine Nacht ruhen. So behalten die Laibe Ihre schöne feste, runde Form. Für die kleinen Camemberts geht es ein wenig schneller ins Salzbad. Kurz nach Anlieferung schwimmen sie schon für circa eine Stunde im Salzbad, dann werden sie zum Abtropfen auf Ihre Horden gelegt und erst mal in Ruhe gelassen. In den folgenden Tagen werden sie 3 Mal gewendet und dann nur noch kurz angehoben. So wird verhindert, dass sich der typische weiße Schimmel um die Gitter legt und dann beim Hochheben einreißt. Nach gut zwei Wochen ist er fertig. Frisch verpackt darf er so an die jeweiligen Kunden des Agrarbetriebes gehen. Die warten schon sehnsüchtig, denn auf den Schnittkäse muss man ein paar Wochen warten. Er benötigt bis zu 6 Wochen Pflege. Diese beinhaltet für die ersten 2 Wochen eine tägliche Pflegeroutine aus Schmieren und Wenden. Danach vergrößert sich der Abstand etwas, aber das tägliche Kontrollieren ob sich die Laibe gut entwickeln ist unabdingbar.
Und wenn der Käse fertig ist, dann darf er zurück zu seinem Besitzer. Damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann, wird jeder Laib nach dem Salzbad mit Namen und Produktionsdatum versehen. So ist eine direkte Zuordnung gewährleistet. Des Weiteren kann auch der Betrieb eine Konfektionierung und Verpackung in Auftrag geben. So bietet die Grenzlandkäserei GbR Ihren Kunden eine Komplettlösung für Ihre Hofläden an. Einzigartig in Deutschland, denn von den mittlerweile 11 mobile Käsereien, ist die Grenzlandkäserei technisch gut ausgestattet.
Pro Tag kann ein Betrieb die Dienstleistung nutzen, das schließt eine Vermischung mit Fremdmilch aus und es wird wirklich hofeigener, regionaler Käse produziert. Nach dem ganzen Aufwand im Agrarbetrieb, säubert Jonathan noch den LKW. Das dauert ebenfalls ein paar Stunden. Die ganze Anlage muss gespült werden und für den nächsten Tag einsatzbereit gemacht werden. Die Reinigung erfolgt grob auf dem landwirtschaftlichen Betrieb, das Finetuning am Stützpunkt.
Für dieses Projekt wurden Fördergelder des LEADER-Programm beantragt. Die Projektmanager der Öko-Modellregion Stiftland boten in Informationsveranstaltungen die Möglichkeit zum Netzwerken an und sondierten schon im Vorfeld diverse Betreibermöglichkeiten, sowie Fördermöglichkeiten aus. Des Weiteren projektierte Sie den Verlauf und die Machbarkeitsprüfung. Die Öko-Modellregionen sind Teil der BioRegio-Programmes 2020, sowie 2030 und gliedern sich an die Ämter der ländlichen Entwicklung an.
Die Grenzlandkäserei GbR wurde am 01.09.2021 gegründet. Die GbR besteht aus 6 Gesellschaftern und führt seit dem angegebenen Datum die geschäftsmäßige Betreibung fort.
Abschließend kann gesagt werden, dass das Projekt „mobile Käserei“ der Öko-Modellregion Stiftland nun richtig in Fahrt kommt! Und wir, als Projektmanagement, wünschen auf diesem Wege noch einmal viel Glück und frohes Schaffen, an das Team der Grenzlandkäserei GbR!