Teilgenommen haben die stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger, Vertreter der teilnehmenden Gemeinden der ÖMR.
Der Ursprung liegt in einem NaturschutzprojektDer Hausherr – Eslarns Bürgermeister Reiner Gäbl erklärte, dass der Ursprung dieses Bieres, welches aus den Urgetreiden Dinkel, Emmer und Einkorn gebraut wird, in einem Naturschutzprojekt der 90er Jahren der Gemeinden Tännesberg, Gleiritsch und Eslarn liegt. Um das Rebhuhn in der Region wieder anzusiedeln, kultivierten die Landwirte in der Region diese alten und wertvollen Getreidesorten in einem extensiven Anbau. Für einen regionalen Wirtschaftskreislauf braute man aus den wertvollen Rohstoffen, das Rebhuhn-Zoigl.
„Für den Eslarner ist Zoigl ein Modebegriff, denn hier sagt man eigentlich zu diesem Bier Kommune“, fügte Gäbl hinzu. „Und wir waren so klug, dieses Wort schützen zu lassen. Nur wir in Eslarn brauen ein echtes Kommunbier“.
2019 – Zur Bewerbung der Öko-Modellregion – entschloss man sich dieses Zoigl auf biologische Rohstoffe umzustellen und zu zertifizieren. Antreiber dieses Projektes ist Gäbl, der selbst mittlerweile stolzer Bio-Landwirt ist und den ökologischen Gedanken der Öko-Modellregion sehr unterstützt. Zusammen mit der Tatkraft von Zertifizierungsmanagerin Michaela Zierer brachte das Projekt mit Unterstützung des ÖMR auf den Weg. Georg Zierer sen. sowie jun., tüftelten mit den neuen Rohstoffen am Brauvorgang, im Mai 2022 gelang es dann das Zoigl erfolgreich zu zertifizieren.
Unterschied Bio-Bier und herkömmliches BierDer Unterschied zwischen ökologischem zu konventionellen produzierten Bier beginnt bereits in der Erzeugung der Rohstoffe Gerste und Hopfen. Diese werden nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert.
Ökologischer Landbau und Lebensmittelhandwerk unterstützen sich gegenseitigUm Bier wirklich nachhaltig zu produzieren, braucht es neben regionale Bio-Bauern auch die Handwerkskunst des Mälzens und Brauens vor Ort. Bayernweit gibt es aufgrund der Industrialisierung der Brauerei nur noch wenige kleine Mälzereien und Brauereien, die das Lebensmittelhandwerk beherrschen. Das Kommunbrauhaus in Eslarn ist somit eine Rarität, das zusätzlich noch eine alte bayerische Tradition bewahrt. Gerade regionale Wertschöpfungsketten können handwerklichen Verarbeitungsbetrieben neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnen. Lebensmittelhandwerk und Ökolandbau stärken sich somit gegenseitig und haben einen positiven Effekt auf die Heimat und Wirtschaft.
Eine Langzeitstudie der TU München zeigt, dass Ökolandbau eine besondere und ressourcenschonende Wirtschaftsform ist. Bio wirtschaftet mit kurzen Lieferwegen und regionaleren Wertschöpfungsketten. Dadurch spart die Gesellschaft mit jedem ökologisch bewirtschafteten Hektar Umweltkosten von 750 bis 800 Euro jährlich. Bereits heute allein sind das in Deutschland 1,5 Milliarden EUR im Jahr. Wenn das Ziel 30 Prozent Ökolandbaufläche bis 2030 erreicht wird, können dies bis zu 4,5 Milliarden EUR jährlich sein.
Auch stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger ist von diesem Projekt begeistert. Sie freute es, dass die Öko-Modellregion eine Vorreiterrolle im Landkreis darstellt.
Das Rebhuhn – Bier kann im Getränkemarkt Beer Eslarn sowie im Gänsbürgerladen Waldthurn bezogen werden.
Text von Franz Völkl