Wir haben sie noch, die Moore im Fichtelgebirge. Die größten Moore
Nordbayerns finden sich im Naturpark Fichtelgebirge. Zu den bekanntesten und
bedeutendsten gehören das Zeitelmoos zwischen Wunsiedel und Röslau, die
Häuselloh bei Selb, die Torfmoorhölle bei Weißenstadt und der Ehewald zwischen
Tröstau und Nagel.
Torfmoose bilden den
eigentlichen Moorkörper. Sie wachsen nur wenige Millimeter im Jahr. Bei mehreren
Metern dicken Torfschichten kann man sich leicht ausrechnen, dass diese Moore
und die einzelnen lebenden Moospflänzchen uralt, oft einige tausend Jahre alt
sind.
Früher wurden die Moore
im Fichtelgebirge trockengelegt. Bis in die 1950er Jahre diente der getrocknete
Torf als wichtiges und billiges Brennmaterial. Die Wiesenflächen in den Mooren
wurden gemäht, um die harten Halme als Einstreu für die Ställe zu verwenden.
Heute wird versucht, die Moorwiesen zu erhalten und die Moore selbst wieder zu
vernässen, damit die empfindlichen Lebensräume sich wieder ungestört
weiterentwickeln können.
Moorschutz ist heute
wichtiger denn je. Denn die Moore, so zeigen Studien in aller Welt, gehören mit
zu den effektivsten CO₂-Speichern der Erde. In ihnen wird der Kohlenstoff aus
der Atmosphäre gebunden und über Jahrtausende gespeichert. Damit leisten
intakte Moore einen unschätzbaren Beitrag zum Klimaschutz. Wird das Moor
trockengelegt oder abgebaut, so gelangt der gespeicherte Kohlenstoff wieder in
die Atmosphäre und trägt somit zum Treibhauseffekt und zum Klimawandel bei.
Ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz kann hier also die Nutzung torffreier Erde sein.
Ab jetzt gibt es im Landkreis Wunsiedel regionale, torffreie Erde, die in Zusammenarbeit zwischen MaschinenRing, Kufi, der Ökomodellregion
und der Kreisfachberatung im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge entwickelt
wurde und nun vom Kornberghof angeboten wird. Die torffreie Erde kann entweder entweder
direkt über den örtlichen Gartenbauverein bestellt oder auf den drei größten
Wertstoffhöfen im Landkreis Wunsiedel erworben werden. Die Erde kommt in
wiederverwendbaren Mehrwegsäcken mit einem eigens entwickeltem Verschluss – die
Rückgabe der Säcke erfolgt ebenfalls über die Wertstoffhöfe.