"Ursprünglich hatten wir uns auf Zierpflanzen, Stauden und Landschaftspflege konzentriert. Um die Anforderungen für eine wettbewerbsfähige Staudengärtnerei zu erfüllen, ist es Standard in diesem Bereich mehrere Tausend Arten und Sorten zu kultivieren. Um dies zu realisieren wäre es nötig gewesen mit anderen Staudengärtnereien einen Tausch zu praktizieren. Leider hat sich dieser Weg für die Werkstatt für Behinderte Menschen schwierig gestaltet, weshalb die Gärtnerei sich auf den Anbau von Kräutern verlegte", erzählt Michael Volland.
Seit er die Leitung übernahm, hat Michael Volland auf die Umstellung auf Bio hingearbeitet. Für die Kräuter ist das soweit kein Problem – schwieriger wird es bei den Zierpflanzen. Da der Aufwand hier deutlich höher ist als bei konventionellen Züchtungen, sind die Preise oft für die Kunden "erklärungsbedürftig". "Viele verbinden halt mit 'Bio' essbare Pflanzen bzw. deren Anbau. Für reine Zierpflanzen ist die Bereitschaft, Bio-Ware zu kaufen, von vorneherein geringer", erläutert Michael Volland. Aber wo keine chemischen Dünger und Spritzmittel verwendet werden dürfen, müssen halt aufwändigere und kostenintensive Methoden angewandt werden, damit die Jungpflanzen ihre natürliche Widerstandsfähigkeit steigern können, und das kostet. "Allein für Nützlinge, die wir zur Schädlingsbekämpfung einsetzen, wenden wir in den intensiven Befallzeiten bis zu 600 Euro pro Woche auf."
"Die Bio-Zertifizierung unserer Pflanzen betrachte ich als einen Bestandteil all unserer Naturschutzmaßnahmen – und die gehen über die Pflanzenzucht hinaus", erzählt Michael Volland und verweist auf eine Kooperation mit dem Flughafen Airport Albrecht Dürer in Nürnberg, für den die Gärtnerei die Betreuung von "Biberklappen" übernommen hat. Diese werden in die Biberdämme eingebaut und regeln die Bewässerung der umliegenden Felder, die sonst durch die Bautätigkeit des Nagers überflutet würden.
Zu der Gärtnerei gehören darüber hinaus noch andere Projekte, etwa "Rent a Huhn", bei dem 200 Paten wöchentlich mit Bio-Eiern versorgt werden.
Doch das eigentliche Ziel ist, den Kontakt der Kunden mit den Beschäftigten zu fördern, die sich liebevoll um die Tiere kümmern. Und da sind dann auch noch die Imkerei und die Rotkopfschafe.
Nicht zu vergessen: Auch ein Verkauf, ein Cafè und ein Kindergarten gehört noch zum Betrieb – und ob Bienen, Hühner oder Schafe – hier haben die Kleinen schon den Kontakt zur Natur, der im Allgemeinen heute gerade bei Stadtbewohnern oft fehlt. – Ein Lernplatz und Lebensraum für Jung und Alt.
Kontakt:
Noris Inklusion
Natur-Erlebnis-Gärtnerei
Michael Volland
Telefon: 0911 47576-2500
E-Mail: m.volland@noris-inklusion.de
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