Als Franziskas Mutter überraschend krank wird, entscheidet sie sich das ambulante Pflegeunternehmen der Mutter weiterzuführen. Es dauert ein bisschen, aber schließlich findet Josef Schmid eine passende Anstellung als Projektleiter in der Medizintechnik. Bis heute ist er dort und zufrieden mit dem Stellenwechsel in die alte Heimat.
Mit dem Umzug stellte sich die Frage, wo das Paar leben sollte. Hier kommt der Loaznhof wieder ins Spiel. Der elterliche Betrieb scheint dafür geeignet und der Vater, der gar nicht mehr mit der Rückkehr gerechnet hat, weiß die Chance zu nutzen und bietet den Hof an. Mit der Rückkehr des Sohnes könnte auch der Betrieb weitergehen.
Josef lässt sich Zeit mit dieser Entscheidung. Für ihn und Franziska ist am Ende ihrer Überlegungen klar, wenn es ein Biobetrieb wird, dann können sie sich vorstellen, ihn im Nebenerwerb weiterzubetreiben. Radikaler kann eine Umstellung kaum sein – von der Saatgutvermehrung im konventionellen Landbau zur Saatgutvermehrung im Ökolandbau. „Die Aufgabe war groß und sehr zu meiner Freude hat mein Vater diese Entscheidung nicht nur mitgetragen, sondern hat selbst Feuer gefangen und ist voll mit dabei gewesen“, erzählt Josef.
Beide erarbeiten sich das Thema neu. Die Felder sehen perfekt aus. Das genaue Arbeiten lohnt auch hier. Es wird gestriegelt. Die Striegel, das sind Stäbe, die neben den Samen in der Erde alles Beikraut herausreißen. Durchschnittlich braucht es dreimal Striegeln, dann hat die Kultur einen so großen Wachstumsvorsprung, dass sich keine andere Pflanze mehr durchsetzen kann. Auf dem Betrieb werden auch GPS gesteuerte Traktoren verwendet.
Die Technik für diese Art des modernen Biolandbaus ist teuer, weshalb Josef mit fünf Landwirten eine Agrargemeinschaft des Vaters weiterführt, um sich einen Schlepper mit GPS Führung und diverse Ackerbaugeräte zu teilen. Damit wird die Technik bezahlbar. Auch für die Bodenfruchtbarkeit kooperiert Josef unter anderem mit einem Biobetrieb, sie tauschen Kleegras gegen Gülle. Hier hat sich die Methode des „Schlitzens“ bewährt, um Ammoniakverluste zu reduzieren. Das Substrat wird dabei direkt in die Erde eingebracht. Wichtig ist dabei, dass die Pflanze die Nährstoffe exakt zur richtigen Zeit bekommt, damit sie die Nährstoffe wirklich aufnehmen kann. Der richtige Zeitpunkt entscheidet sowohl beim Striegeln als auch beim Düngen über den Erfolg.
Josef liefert Kleegras und Luzerne an einen Viehbetrieb und Biogasanlage. Gerste, Weizen, Triticale, Hafer und Rotklee werden vermehrt. So geht es am Ende weiter mit dem Betrieb: Vater und Sohn haben eine gemeinsame Herausforderung gefunden, alte Kooperationen werden weitergeführt und neue entstehen.