Ulli und Franz betreiben den malerisch gelegenen Köppl-Hof am Beginn des bayrischen Waldes. Wie viele in der Region ist der Hof seit Generationen ein Milchviehbetrieb mit Grünland und Ackerbau. Bio war lange keine Option. Das änderte sich, als die Kinder plötzlich an einer Weizenunverträglichkeit leiden. „Durch die Allergien haben wir begonnen, unsere Wirtschaftsweise und den konventionellen Landbau in Frage zu stellen. Wir waren uns nach vielen Gesprächen einig, dass wir ohne den Einsatz von Chemikalien wirtschaften wollen“, erzählt die Bäuerin. Die Familie findet es immer attraktiver, auf bio umzustellen. Um die Richtlinien im Ökolandbau einzuhalten, musste in den Hof investiert werden. Damit haben die beiden gewartet, bis Investitionen nicht mehr zu vermeiden waren. Als schließlich Baumaßnahmen am Stall notwendig wurden, planten sie den Umbau gleich entsprechend der Richtlinien für Ökolandbau.
Das geschah 2009. Der Stall wurde mit viel Kreativität und Eigenleistung und möglichst geringen Mitteln so umgestellt, dass die Tiere sich nun frei bewegen können und einen Auslauf haben. Die Umstellung – gedanklich über Jahre vorbereitet – verlief dann unproblematisch. Gras und Heu, Getreide und Ackerbohnen werden auf den eigenen Äckern angebaut und an die Tiere verfüttert. Besonders zufrieden ist Franz mit der Untersaat seines Getreides mit Kleegras. Bei der Ernte entsteht so eine Mischung aus Kleegras und Stroh, die von den Tieren gut vertragen wird. Gleichzeitig wird so der Acker auch noch als Viehfutter genutzt. Überhaupt genießt es Franz sichtlich, sich kreative Lösungen und Verbesserungen für die Fütterung und für die Bodenqualität einfallen zu lassen. „Es ist ein gutes Gefühl, die Verantwortung für den eigenen Boden zu übernehmen. Wir merken deutlich, wie der Boden Jahr für Jahr lebendiger wird und machen jedes Jahr neue Erfahrungen beim Ackerbau. Es ist, als hole man sich ein Stück Autonomie zurück.“
Die Leistung der Kühe liegt bei 7000 kg pro Kuh hoch, gefüttert wird ausschließlich mit Produkten vom Hof. Die Milch wird an die Molkerei geliefert. 2016 wurde ein Milchautomat angeschafft. So können sich die Anwohner der umliegenden Ortschaften nun rund um die Uhr mit frischer Bio-Milch versorgen.
Familie Schröger, Köpplhof 1, 94166 Hutthurm, Tel.:08582/1336
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