Sepp Dimler

Landwirt auf Umwegen. Wie, ganz nebenbei, eine zukunftsfähige Landwirtschaft entsteht.

Sepp Dimler

Sepp Dimler
© Daniel Delang

Sepp Dimler war sich ursprünglich gar nicht so sicher, ob er Landwirt sein will. In München lernte er dann seine Frau Susanne kennen. Sie kommt ursprünglich aus Schüttdorf bei Münster und war sofort fasziniert vom Landleben in der Oberpfalz. So zogen die beiden schon bald nach zurück und übernahmen den zuhause den Hof. Die Dimlers haben drei Kinder großgezogen, eine Tochter und zwei Söhne. Alle drei würden gerne in der Landwirtschaft arbeiten. Eine Seltenheit. Umso beachtlicher, als Sepp Dimler die ganze Landwirtschaft im Nebenerwerb gemeistert hat. Eine Herde Charolaisrinder nebst Zuchtbullen hält Sepp Dimler und bewirtschaftet ca. 100 ha Ackerfläche . „Mein Vorteil war, dass ich nie auf ein Einkommen aus der Landwirtschaft angewiesen war. Ich habe ja immer außerlandwirtschaftlich gearbeitet.“ So konnte der gesamte Erlös immer in die Landwirtschaft zurückfließen. Heute verfügt der Betrieb über ein tipptopp sanierte alte Hofstelle, einen hochwertigen und neuen Fuhrpark und einen Offenstall für die Rinderherde.

Das Wichtigste war Sepp Dimler bei der Landwirtschaft immer der regionale Bezug. Zu Beginn seiner Karriere machte er sich bereits Gedanken um regionale Kreisläufe, Produktion und Verkauf vor Ort und die entsprechende Auflärungsarbeit. Er druckte Infoblätter zur „Stoapfalz“ und machte sich für den Biolandbau stark. Mit Sorge beobachtete er das rasche Verschwinden regionaler Kreisläufe in der Landwirtschaft.

Er wünscht sich gemeinsame Projekte mit seinen konventionellen Kollegen und eine Politik, die die Umstellung auf ökologische Betriebsweise erleichtert. Politisch engagiert, mit sehr pragmatischen Forderungen und einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstand - so erlebt man Sepp Dimler. Menschen, die nicht konkret werden und denen es mehr um Macht und Taktieren als um Lösungen geht, begegnet Sepp Dimler mit offener Skepsis und wenn es sein muss auch Ablehnung. Dem streitbaren Vollblutbauern geht es schließlich ums Ganze – bio und regio und schlussendlich um den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft. Da stören seines Erachtens die Interessen Einzelner mehr als dass sie nutzen.

Region: Neumarkt i.d. OPf.