Zukunftswerkstatt im Landkreis Miesbach
Öko-Modellregion beim Thema Ernährung mit dabei
Anstöße aus Ebersberg und München
Wie kann man die Menschen wieder motivieren, sich an der gesellschaftlichen Entwicklung zu beteiligen, fragte sich das Team der Kulturvision, einem engagierten Verein im Landkreis Miesbach. In Ebersberg hatte sich die Initiative Gemeinsam. Zukunft. Machen. gegründet, die ebenso in die Zukunft schaute. Hier wurden in Gruppenarbeit Zukunftsvisionen entwickelt.
Der zweite Anstoß kam von Media Future Lab. Das Projekt der Ludwig Maximilians Universität München (LMU) München, das Visionen für die Medien entwickelt, orientiert sich an den Zukunftswerkstätten von Robert Jungk und Norbert R. Müllert und gliedert sich in die drei Phasen: Kritik, Utopie, Lösungen. Das Zukunftsforum von anders wachsen erhielt von Media Future Lab die Erlaubnis, die Methode als Zukunftslabs zu adaptieren.
Zukunftslabs als Mini-Bürgerräte
Es wurde auch im Landkreis Miesbach unter Federführung von Monika Ziegler überlegt, welche gesellschaftlichen Themen relevant sind und man entschied sich für Bildung, Wirtschaft, Klima, Digitalisierung, Integration und Inklusion, Landwirtschaft, Gesundheit, Wissenschaft, Mobilität, Wohnen, Medien, Senioren, Tourismus, Arbeit und Ernährung.
Bei den Zukunftslabs geht es darum, eine Gruppe von Menschen zu finden, die etwa die Gesellschaft abbildet, also Jung und Alt, weiblich und männlich, sowie unterschiedliche Berufe. In einer Gruppe sollte maximal ein Experte für das Thema sein, eine Art Bürgerrat also im Miniformat. Die Moderatoren stellten ihre Gruppen zusammen und erarbeiteten in einem etwa dreistündigen Workshop nach Kritik und Utopie Lösungen für das entsprechende Thema.
Ein Vorschlag aus dem Zukunftslab Ernährung
Im Zukunftslab „Ernährung“ gab es unter anderem den Kritikpunkt „Fehlende Wertschätzung der Erzeuger“, daraus entstand die Empfehlung: „VierTage Woche für Arbeitnehmer, damit ein Tag für die Mitarbeit bei einem Erzeuger frei bleibt.“
Die Kritikpunkte beim Thema Ernährung kreisten immer wieder um die mangelnde Beziehung zwischen Verbraucher und Erzeuger und auch um die abnehmende Ernährungsbildung der Jugend.
Präsentation der Ergebnisse
Viele weitere interessante Ansatzpunkte entstanden. Eigentlich hätten Anfang November die Ergebnisse von 15 Zukunftslabs mit dem Publikum im Open Space diskutiert werden sollen. Doch aufgrund der aktuellen Lage wurde die geplante Veranstaltung verschoben. Die Initiatoren denken über Optionen nach. Insbesondere ist eine künstlerische Präsentation aller im Zukunftsforum erarbeiteten Visionen gemeinsam mit Theaterpädagogin Sarah Thompson und Risikoforscher Rainer Sachs geplant.
Die Öko-Modellregion Miesbacher Oberland als kompetenter Ansprechpartner
Zukunft mitgestalten sieht das Team der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland als eine ihrer Aufgaben. Nicht nur durch den Sitz bei der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach sind sie immer wieder als kompetenter Ansprechpartner gefragt, wenns um Ernährung, Direktvermarktung und Bio-Landwirtschaft geht.
Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt kann Weichenstellungen für die Zukunft legen. Die Arbeit der ÖKo-Modellregion Miesbacher Oberland kann auch etwas darauf ausgerichtet werden.
So kam bei der Mini-Bürgerwerkstatt zum Thema Ernährung immer wieder die fehlende Beziehung von Landwirtschaft und Verbraucher zur Sprache. Es ist wichtig, das verstärkt zu fördern.
Das geschiet bereits in gemeinsamen Projekttagen in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanagement und kann auch mit der jährlichen Projektwoche „Alltagskompetenzen" unterstützt werden.
Auch die Neuauflage des regionalen Einkaufsführers "wosGuadsausmMiesbacherOberland" kann die Entfernung von Erzeuger und Verbraucher verringern. Direkten Kontakt gibts ebenfalls beim Miesbacher Weidefleisch, denn hier hat man die Möglichkeit, regionales und bio-regionales Fleisch zu kaufen und gleichzeitig viel über die Erzeuger und die Tierhaltung im Miesbacher Oberland zu erfahren.Viele weitere Möglichkeiten gibts und werden verfolgt.
Auch die nachhaltige Landbewirtschaftung mit der Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel ist eins der Ziele für die Zukunft. In der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland wirtschaften bereits rund 34 % der Landwirte nach den Richtlinien des Ökologischen Landbaus. Das interne Ziel der ÖMR Miesbacher Oberland ist bis zum Jahr 2025 die Hälfte alle Betriebe für bio zu gewinnen. Das wäre sicher eine Möglichkeit, nachhaltige Landwirtschaft und die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel umzusetzen.
Gerne arbeiten die Mitarbeiter der Öko-Modellregion weiter aktiv mit, wenns darum geht, Ideen zu entwickeln und den Landkreis nachhaltig in die Zukunft zu führen.
Vielen Dank an Monika Ziegler und ihr Team für das Engagement.
Alle Infos zum Zukunftslab auch unter www.anders-wachsen.de