Zum Inhalt springen

Öko-Modellregion feiert ihr 10jähriges Bestehen

Getreidelager ist Leuchtturmprojekte mit Strahlkraft

Das zehnjährige Bestehen der ÖMR Landkreis Neumarkt feierten politische Entscheidungsträger, Multiplikatoren und - last but not least - Biolandwirte auf dem Ziegenhof Dess bei Freystadt.
Das zehnjährige Bestehen der ÖMR Landkreis Neumarkt feierten politische Entscheidungsträger, Multiplikatoren und - last but not least - Biolandwirte auf dem Ziegenhof Dess bei Freystadt.
© Heike Regnet

Mit der Besichtigung der Biohöfe Pätzold Friedlmühle und Dirnbauer Hausheim plus Festakt im Ziegenhof Dess in Richthof bei Freystadt wurde am Montag zehn Jahre Öko-Modellregion (ÖMR) Landkreis Neumarkt gefeiert. Hierzu hatte ÖMR-Managerin Sandra Foistner (Regina GmbH) Akteure, Unternehmer, Fördermittelgeber, Kommunalpolitiker und die Bayerische Biokönigin Anna-Lena Dworschak eingeladen.

Mit der Ziegenhof-Hymne hieß Maria Dess die Festgäste willkommen. Die Reihe der Grußworte eröffnete Landrat Willibald Gailler, der auf die Anfänge der ÖMR blickte. So gab es im Landkreis vor zehn Jahren 136 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit 4500 Hektar Fläche. Heute sei die Zahl auf über 200 Betriebe mit 8200 Hektar angewachsen. Wichtig sei stets die Kooperation zwischen ÖMR, Landwirten, Kommunen und Landkreis. „Die Regina GmbH ist das Dach für die Ökomodellregion.“

Eine der treibenden Kräfte war von Beginn an Franz Ehrnsperger von der Neumarkter Lammsbräu. „Er hat sich mit ganzer Kraft den Aufgaben gestellt und ist immer noch aktiv“, lobte Gailler. Eine entscheidende Rolle beim Ausbau der Ökowirtschaft spiele die Vernetzung aller Beteiligten. Projektmanagement, Bewusstseinsbildung beim Verbraucher, Direktvermarktung oder auch Biowertschöpfungsketten waren weitere Stichpunkte.

ÖMR muss sich selbst tragen
„Es waren gute zehn Jahre, aber die Aufgaben werden nicht weniger“, sagte Gailler, der zugleich darauf verwies, dass die ÖMR zwar durch Fördermittel angeschoben wurde, sich aber letztlich selbst tragen müsse. Herbert Daschiel, Referatsleiter Ländliche Entwicklung vom Landwirtschaftsministerium, dankte allen Akteuren der ÖMR. „Sie machen den Erfolg aus, entwickeln Ideen und Visionen.“ Das bayerische Biosiegel verbinde Regionalität und Ökolandbau. Die ÖMR bringe neue Impulse für alle Regionen. Neumarkt wurde als eine der ersten ÖMR gegründet. „Sie waren wirklich Pioniere. Mit viel Herzblut und Engagement haben sie Beachtliches geleistet“, so Daschiel. Ein Leuchtturmprojekt wie das Ökogetreidelager Harenzhofen besitze Strahlkraft weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche im Landkreis Neumarkt stieg seit 2013 von 7,8 Prozent auf 15,2 Prozent. Der fünfjährigen Anschubfinanzierung folgte ein Zuschuss zu den Personalkosten. Zudem gebe es Projektförderungen. Aktuell sei die ÖMR Neumarkt bis 2026 bewilligt mit Verlängerungsmöglichkeit bis 2029.

„Ihr seid die Speerspitze im Ökolandbau in Bayern“, betonte Bioland-Landesvorsitzender Thomas Lang. Für den Boden habe Ökolandwirtschaft mit Blick auf Humusaufbau und Grundwasser eine zentrale Bedeutung. Dringend appellierte Lang an Staat, Kommunen und Landkreis, die ÖMR weiterhin zu fördern. Die Außer-Haus-Verpflegung könnte überall auf Bio und Regional umgestellt werden.

Neuer Fokus Grundwasser?

Das Schlusswort gebührte Franz Ehrnsperger – „dem Bioakteur im Landkreis Neumarkt“, so Foistner. Dieser forderte, „das Leuchtturmprojekt Ökomodellregion Neumarkt“ weiter auszubauen. Wichtig sei eine leistungsfähige Vermarktungskette für tierische Produkte. „Es gibt noch Gebiete, wo wir Luft nach oben in der Entwicklung haben.“ Eine „Megachance für die Weiterentwicklung der ÖMR“ sah Ehrnsperger im Thema Grundwasser und Wasserversorgung, denn „Wasser ist die Frucht des Bodens und Ökolandbau das beste Garantiemittel, um Wasser in Quantität und Qualität langfristig zu erhalten.“ Neumarkt könne „eine Pilotregion für Grundwasseranbau“ werden.

Text: Heike Regnet, Neumarkter Tagblatt, 15.11.2024

Vorherige Nachricht Nächste Nachricht