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Ernte in den Streuobstwiesen

Wohin mit Apfel und Birn´ ?

Projekt: Netzwerk und Information
Apfelpracht
Apfelpracht
© Ellmeier
Mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leisten Streuobstwiesen einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt der Region. Gerade die Zusammensetzung der unterschiedlichen oft alten Apfelsorten ist in unserem Landkreis einzigartig und ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft.
Jetzt werden Äpfel und Birnen dieser Streuobstwiesen reif. In Regionen die von Unwetter und Hagel verschont blieben, gibts heuer wieder eine reiche Ernte. Eine sinnvolle Verwertung vom Obst kann ein Anreiz sein, den wertvollen Lebensraum 'Streuobstwiese' zu erhalten und zu erweitern.

Wer nicht alles selbst essen kann oder will, für den gibt’s hier ein paar Tipps:

Apfelsammlung von UNSER LAND: im Raiffeisen Lagerhaus Warngau wird heuer zwei Mal Streuobst angenommen: am 16. Oktober 2021 und mit 20 € je 100 kg vergütet. Daraus wird UNSER LAND Apfelsaft aus dem Oberland erzeugt und vermarktet. Weitere Infos unter Oberland bei UNSER LAND.

Obstpresse Gotzing: wer gerne Saft aus seinen eigenen Äpfeln und Birnen erzeugen möchte, ist hier genau richtig, bei der Obstpresse vom Obst- und Gartenbaukreisverband. Die gepressten Früche werden ohne Zusatz- oder Konservierungsstoffe weiterverarbeitet. Jeder Kunde erhält von seinem angelieferten Obst auch seinen eigenen Saft. Dieser kann je nach Wunsch erhitzt, in praktische Saftboxen oder in Behälter zur Most- bzw. Essigerzeugung abgefüllt werden.
Weitere Infos und Terminvereinbarung gibts beim Gartenbauverein.

Oberland Wirkstatt kümmert sich gerne um Obst, das sonst nicht geerntet wird.
„Mundraub“ heißt das Vorbild und da viel zu viel Obst an Straßenrändern und in Gärten nicht geerntet wird, bieten Forums-Mitglieder ihre Hilfe an. Sie sammeln die Früchte ein und kümmern sich um die Weiterverteilung. Das Angebot gilt sowohl für Gartenbesitzer als auch für Landwirte.
Weitere Infos gibt‘s bei der Oberland-Wirkstatt.

ORO Rohrdorf im benachbarten Landkreis Rosenheim nimmt jeden Mittwoch Bio-Äpfel und an zwei Tagen auch Bio-Birnen (mit gültigem Bio-Zertifikat) an. Weitere Infos dazu direkt bei Obstverwertung Rohrdorf.

Übrigens, für alle die sich immer ein bisschen schwer tun, was man eigentlich unter „Streuobst" versteht, haben wir von der ÖMR Miesbacher Oberland eine gute Beschreibung gefunden: nach SCHMIDT und HEHN gelten für eine Streuobstwiese folgende Merkmale:
Die Bewirtschaftung ist geprägt durch:
  • eine Ansammlung hochstämmiger Obstbäume
  • diese haben ein unterschiedliches Alter
  • Es gibt unterschiedliche Arten und Sorten von Obstbäumen, vorrangig heimische Kernobstarten wie Apfel und Birne
  • Die Fläche wird landwirtschaftlich mehrfach genutzt (Obsterzeugung am Baum und Nutzung des Unterwuchs als Mähwiese zur Heugewinnung beziehungsweise Viehweide)
  • Es handelt sich um eine extensive und besonders umweltschonende Bewirtschaftung (kein Ersatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern).
  • Ein Streuobstbestand ist oftmals gekennzeichnet durch nicht regelmäßige (gradlinige) Reihen, sondern "gestreute Lage" der Obstbäume.
Diese Voraussetzungen müssen kumulativ erfüllt sein. Bei Vorhandensein nur eines Kriteriums ist die Bezeichnung „Streuobst“ nicht gerechtfertigt. Anderenfalls liegt unter Zugrundelegung der naturschutzfachlichen Kriterien keine Streuobstwiese und damit kein besonders schützenswerter Baumbestand vor.

Danke an alle die diesen wertvollen Lebensraum pflegen und erhalten!!!!!
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