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Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg weiht neue Wertschöpfungskette ein

Johanniter setzen auf bio-regionales Hackfleisch in der Schulverpflegung

Projekt: Bio-Fleisch
Gruppenfoto bei der Einweihung der Wertschöpfungskette mit allen Akteuren auf dem Bio-Hof der Familie Ebenbeck in Dürnstetten
Gruppenfoto bei der Einweihung der Wertschöpfungskette mit allen Akteuren auf dem Bio-Hof der Familie Ebenbeck in Dürnstetten
© H.C. Wagner

Transparenz und kurze Wege: Von der Weide auf den Teller - alles aus der Region 
„Der Einsatz von regionalem Biofleisch in der Gemeinschaftsverpflegung ist etwas Besonderes“, freut sich Julius Kuschel, Öko-Modellregionsmanager des Landkreises. Die Ebenbecks leisten hier Pionierarbeit: Mit Bio-Rindern auf der Weide, eigener Verarbeitung, unterstützt durch einen Lohnmetzger, garantieren sie höchste Transparenz. Die kurzen Wege zur Gemeinschaftsverpflegung setzen zudem ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit. Da Fleisch in der Außer-Haus-Verpflegung oft der Preistreiber ist, ist es besonders erfreulich, dass es hier gelungen ist, mit Bio-Hackfleisch die Wertigkeit in der Schulverpflegung zu verbessern. Derzeit werden einmal im Monat 250 kg Hackfleisch an die verschiedenen Küchen des Johanniter Menüservice geliefert.

Biohof Ebenbeck: Wertschätzung von Mensch, Tier und Natur steht an erster Stelle
Das Motto des Biohofs Ebenbeck ist es, Landwirtschaft mit allen Sinnen erlebbar zu machen: transparent, ehrlich und nachhaltig. Die Wertschätzung von Mensch, Tier und Natur steht dabei an oberster Stelle. „So entsteht echte Qualität, die die Verbraucherinnen und Verbraucher schmecken“, ist Kristin Ebenbeck überzeugt. Der Betrieb wird bereits in der vierten Generation geführt. Neben der sozialen Landwirtschaft bietet der Erlebnisbauernhof Einblicke in die tägliche Arbeit. Im Hofladen vermarkten sie ihre hochwertigen Lebensmittel nach dem Motto: Qualität, die man schmeckt und Landwirtschaft, die verbindet.

Das Projekt „Mutterkuhles“ steht für Weiderinder aus der Oberpfalz
Was viele Verbraucher nicht wissen: Fleisch kommt oft von weit her. Die Haltungsbedingungen sind teilweise unklar und der Weg vom Mastbetrieb zum Schlachthof beträgt oft tausende Kilometer. Hier setzt das Projekt Mutterkühe an. Die extensive Mutterkuhhaltung ist eine nachhaltige und tiergerechte Haltungsform. Zudem setzt das Projekt auf Qualität aus der Oberpfalz.

Neben der Haltungsform gibt es im Fleischbereich noch die Herausforderung, einen Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb zu finden. „Die Familie Ebenbeck hat viel Arbeit investiert, um jetzt Bio-Rinderhackfleisch in diesen Mengen produzieren zu können. Für einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Direktvermarktung sind sie in diesem Bereich Vorreiter. Dies stellt eine große Wertschöpfung für den Landkreis Regensburg dar“, so Markus Schneider, Projektmitarbeiter von Mutterkuhles.

Johanniter übernehmen Vorreiterrolle in der Gemeinschaftsverpflegung in der Region
Der Johanniter Menüservice 2024 ist bereits in die Wertschöpfungskette der Bio-Schälkartoffeln aus dem Regensburger Land eingestiegen. Nach der erfolgreichen Umsetzung bei der Kartoffel steigt der Johanniter Menüservice nun auch bei Bio-Rindfleisch ein: „Für die Johanniter bietet die Zusammenarbeit mit dem Betrieb der Ebenbecks gleich mehrere Vorteile. In erster Linie erschließen wir uns eine tolle bio-regionale Wertschöpfung. Auf unserem Weg zu 50 Prozent Bio in der Gemeinschaftsverpflegung spielen die 250 Kilogramm Hackfleisch, die wir monatlich von den Ebenbecks beziehen, eine herausragende Rolle. Dabei geht es uns nicht nur um Quantität, sondern vor allem um Qualität. Vom Hackfleisch der Ebenbecks hatten wir schon bei der ersten Probe einen sehr guten Eindruck. Zum einen überzeugt das Faschierte durch eine gesunde Farbe und hat deutlich weniger Garverlust (Wasser) als herkömmliches Faschiertes. Bei der anschließenden Verkostung überzeugte das Fleisch auch geschmacklich auf ganzer Linie“, so Matthias Boßle, stellvertretender Sachgebietsleiter des Johanniter Menüservices.

Derzeit wird das Hackfleisch an insgesamt sieben Hauptschulen, acht Grundschulen und einem Gymnasium im Raum Regensburg und Umgebung gekocht.

Die Bereitschaft des Johanniter Menüservice, direkt mit regionalen Erzeugern zusammenzuarbeiten, zeigt, dass ihnen Lebensmittel aus der Region in bester Qualität wichtig sind. Die zusätzlichen Kosten und vor allem der zeitliche Mehraufwand werden dafür in Kauf genommen, was sehr positiv zu bewerten ist", so Schneider weiter. Durch den engen Austausch zwischen der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg und unserem Netzwerk Mutterkuhles Weiderind ist es uns gelungen, dem Johanniter Menüservice Weiderindfleisch aus Mutterkuhhaltung zur Verfügung zu stellen. Eine solche Kooperation ist einzigartig in der Oberpfalz!

Beschlüsse in Stadt & Landkreis unterstützen den Aufbau bio-regionaler Wertschöpfungsketten
Sowohl der Landkreis als auch die Stadt Regensburg haben sich zum Ziel gesetzt, den bio-regionalen Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung z.B. in Schulen, Kindergärten aber auch Kantinen kontinuierlich zu erhöhen. Im Landkreis hat der Ausschuss für ländlichen Raum, Umwelt und Regionalentwicklung im November 2023 beschlossen, den Anteil an Bio-Lebensmitteln in den Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung in Trägerschaft des Landkreises Regensburg bis 2027 auf mindestens 30 % (gemessen am monetären Wareneinsatz) zu erhöhen. Der Fokus bei der Beschaffung von Bio-Lebensmitteln soll dabei möglichst auf bio-regionalen Bezugsquellen liegen. Ebenso hat sich die Stadt Regensburg in ihrem jüngsten Beschluss im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung folgendes Ziel gesetzt: Bis September 2025 soll der monetäre Wareneinsatz im Bio-Bereich auf 30 % gesteigert werden. Bis September 2030 soll der Anteil weiter auf 50% gesteigert werden.

„Wir als Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg sind stolz, so tolle und motivierte Akteure in unserer Region zu haben, die Lust haben, etwas zu entwickeln und damit auch etwas zu bewegen“, so das Team der Öko-Modellregion (Julius Kuschel und Monika Ernst, Landkreis und Elke Oelkers, Stadt Regensburg.

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