Das Ergebnis sind nicht nur sehr wohlschmeckende, sondern auch sehr bekömmliche und haltbare Brote, ganz ohne Tricks. Den Versuchungen der Backindustrie – eine Mehlmischung, hundert (angeblich) verschiedene Backwaren, vorgefertigte Teiglinge usw. – hat Hans Peter Wagner von Anfang an konsequent widerstanden. „Es war mir klar: Unsere Wertschöpfung lassen wir uns nicht nehmen, indem wir mehr und mehr Arbeitsschritte nach draußen verlagern. Wozu das führt, kann man sich an den Backshops anschauen: fertige Teiglinge prall voll mit allem, was an Zusatzstoffen erlaubt ist, werden von Fernost importiert. Der Bäcker, der in den 70ern auf den Zug aufgesprungen ist, der ist heute überflüssig.“ So lautet kurz und bündig seine Diagnose – und wer könnte dem widersprechen?
Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre war Hans Peter Wagner bereits ökologisch engagiert, gründete mit einem Freund eine Regionalgruppe des Bund Naturschutz und betrieb Verbraucheraufklärung. Der damals noch übliche hemmungslose Pestizideinsatz auf den Feldern alarmiert die Bürger – doch die Bauern und der Bayerische Bauernverband ignorieren ihn konsequent. Nur einer, den er persönlich überzeugt, stellt auf Öko-Landbau um. Seither sind es stetig mehr Biolandwirte geworden, die für die Biobäckerei Wagner produzieren.
Seit 2007 ist die Bäckerei nun zu 100 Prozent biozertifiziert und als 2013 Sohn Ferdinand in den Betrieb eintritt, können sie einen weiteren Schritt in Richtung Vertrauensbildung gehen: Vor den Toren Rudertings entsteht eine "gläserne Bäckerei". So können die Kunden die Entstehung ihrer Brote von der Backstube bis an die Verkaufstheke verfolgen. Und mit Sohn Joseph, der 2019 in die Geschäftsführung eintrat, ist nun die ganze Familie im Unternehmen beschäftigt.
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