Zu Beginn begrüßte die Projektmanagerin Pia Auberger die Anwesenden und erklärte die Hintergründe zu dem Treffen. Michael Krügl hatte sich im Vorjahr über eine den Öko-Modellregionen zur Verfügung stehende Förderung einen speziellen Grubber als Ergänzung für die Bodenbearbeitung mit der Celli-Biobodenfräse angeschafft. Dabei stellte sich heraus, dass der Landwirt schon seit einigen Jahren das Hägler System auf einem Großteil seiner Ackerflächen anwendet. Um diese Form der Bodenbewirtschaftung mehreren Landwirten vorzustellen entstand die Idee, dass Michael Krügl das System bei einem Biobauern-Treffen präsentieren würde. Im Anschluss an die kurze Einführung beschrieb Michael Krügl das Vorgehen beim Hägler System und was ihn daran begeistere.
Im Rahmen seiner Ausbildung kam er mit dem von Sepp Hägler geprägten Bodenbewirtschaftungssystem in Kontakt und besuchte eine dreitägige Fortbildung auf dessen Betrieb. Beeindruckt von der Bodengesundheit am Betrieb von Sepp Hägler war schnell klar, dass sich Michael Krügl eine Celli-Biobodenfräse für seinen Betrieb in Oberndorf bei Kirchberg vorm Wald anschaffen würde. Seitdem bewirtschaftet er einen Großteil seiner Flächen überwiegend pfluglos. Auf schweren Flächen, oder bei Bedarf kommt der Pflug jedoch immer noch zum Einsatz, so Michael Krügl. Eine möglichst durchgehende Bodenbedeckung ist bei der Hägler Methode Voraussetzung. Vor der Aussaat der Hauptfrucht wird die Zwischenfrucht mit der Celli-Biobodenfräse in drei bis vier cm Tiefe abgeschnitten. Danach braucht es sonniges, warmes Wetter um die Rotte in Gang zu bringen. Nach weiteren vier oder fünf Tagen wird mit einem Grubber der Boden weiterbearbeitet. Die Bodenwalze am Grubber verhindert das Ausgasen von Kohlenstoff aus dem Boden. Regenwürmer ziehen die angewelkte Biomasse in das Erdreich und wandeln sie zu wertvollem Humus um.
Im Anschluss an die theoretische Erklärung zeigte Michael Krügl die dafür verwendeten Maschinen und führte die Besucherinnen und Besucher über den Betrieb. Um sich die Ergebnisse des Hägler Systems in der Praxis anzusehen fand nach der Betriebsführung eine Feldbegehung statt. Am Maisfeld zeigte Hubert Weigand von Naturland anhand einer Spatenprobe eindrücklich, wie gesund der von Michael Krügl bewirtschaftete Boden ist. Die Erde war trotz der vielen Regenfälle feinkrümelig und offenporig. Regenwürmer tummelten sich im Wurzelbereich der Maispflanzen. Auf einem weiteren Feld, das Michael Krügl erst im Herbst 2023 übernommen hatte, wurde der Ackerbohnenaufwuchs besichtigt. Im Kirchenwirt Zacher, in dem der gemütliche Ausklang des Treffens stattfand, bedankte sich Bürgermeister Christian Fürst bei der Familie Krügl mit einem kleinen Präsentkorb für das informative und stimmungsvolle Biobauern-Treffen. Das nächste Biobauern-Treffen wird am 1. August gemeinsam mit der Öko-Modellregion ILE an Rott und Inn stattfinden.