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Eine alte Dinkelsorte sieht Rot!

Der Babenhauser Zuchtvesen wird als gefährdet eingestuft

Projekte: Bio-Ackerbau, Ökolandbau erleben
Sortenschild Babenhauser Rotvesen
Sortenschild Babenhauser Rotvesen
© Öko-Modellregion Günztal

In einer „Roten Liste“ werden von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die vom Aussterben bedrohte einheimische Nutzpflanzen Deutschlands gelistet. Die Liste umfasst mittlerweile über 2000 Einträge von A wie „Alblinse 1“ bis Z wie „Zittauer Riesen blutrote“ Zwiebel. Die Rote Liste soll zum einen auf den Verlust der Diversität bei Nutzpflanzen aufmerksam machen und zum anderen Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen unterstützen, wie zum Beispiel Ausnahmeregelungen für die Zulassung von Saatgut.

Seit Juni neu in die Rote Liste aufgenommen und somit als offiziell gefährdet, gilt der „Babenhauser Zuchtvesen“. Nur durch den Anbau von alten Sorten kann auch deren genetische Vielfalt am Leben erhalten werden. Diese sind die Grundlage für neue Sorten und somit von unschätzbarem Wert für die aktuelle Züchtung. Die Sorten haben sich oftmals Jahrhunderte lang an ihre Anbauregion angepasst und bergen somit ein großes Potenzial, widerstandsfähiges Saatgut zu erzeugen, welches auch mit dem Klimawandel besser zurechtkommen kann.

Diese fast vergessene Sorte hat 2018 ihren Weg zurück aus dem Saatenarchiv der Deutschen Genbank Gatersleben auf heimische Äcker gefunden. Der SchatzBewahrer Michael Königsberger, vermehrt seither auf seinem Demeterhof in Westerheim mit viel Herzblut dieses kulturelle Erbe und wir dabei von der Öko-Modellregion Günztal unterstützt.

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