Die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln und der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit sind aktuelle Themen für einen nachhaltigen Ackerbau. Deshalb organisierten die Öko-Modellregion Steinwald, das AELF Tirschenreuth-Weiden und der Maschinenring Tirschenreuth gemeinsam eine Praxisvorführung verschiedener Hacktechnik auf dem Bio-Betrieb Zeitler in Thumsenreuth. Etwa fünfzig Landwirte waren der Einladung gefolgt.
Simon Zeitler hat 2016 auf ökologischen Landbau umgestellt und dabei auch den Anbau von Silomais für seine Kühe wiederentdeckt. Schon im zweiten Bio-Jahr hatte er für sich die passende Methode herausgefunden. Ihm ist dabei vor allem wichtig, dass die Bodenbearbeitung so viel Humus aufbaut und CO2 speichert, wie möglich. Er baut den Mais deshalb futteroptimiert an, d.h. er möchte bis Mitte Mai noch einen Schnitt Kleegras als Futter von seinem Acker ernten und dann wird ein Teil der Kleegrasflächen umgebrochen für Mais. Irgendwann zwischen Mitte und Ende Mai wird dann der Mais gesät. Viel zu spät mögen mache Landwirte denken. Für den Bio-Landwirt macht das allerdings Sinn, denn der Mais soll ja dem Unkraut davonwachsen und braucht deshalb wüchsiges und warmes Wetter. "Mindestens 8°C Bodentemperatur sollten es schon sein.", meint auch Pflanzenbauberater Gradl vom AELF. So braucht es dann auch nur einen Hackdurchgang, denn wenn der Mais schnell genug groß wird, sind die gefürchteten Unkräuter wie die Melde auch kein Problem mehr für die Pflanze.
Auf dem Acker sahen die Teilnehmer dann auch den Erfolg dieser Kulturführung. Der Mais schon fast kniehoch und das wenige vorhandene Unkraut wird zu 80-90% mit dem vorgeführten Hackvorgang dezimiert. Vorgestellt wurden bei der Praxisvorführung drei verschiedene Geräte: die betriebseigene Treffler-Hacke von Simon Zeitler, Bio-Betrieb Stefan Koschta stellte seine kameragesteuerte Steketee-Hacke vor und die Firma Schmotzer bewarb eines ihrer Vorführgeräte. In zwei Gruppen zeigten die Pflanzenbauberater anhand von Spatenprobe, Versickerungstest, H2O2-Test, etc. wie die vorbereitende Bodenbearbeitung im Boden gewirkt hat. Für viele der Anwesenden ein lehrreicher Tag mit vielen Anregungen für den eigenen Betrieb.