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Biobauern und Verbraucher an einem Tisch Ökomodellregion lädt zum Austausch

Vernetzung über die Landkreisgrenzen hinaus

Projekte: Bio-Lebensmittel vom Acker, Bio-Lebensmittel vom Grünland, Öffentlichkeitsarbeit
Biostammtisch vom Ökogenussverein Waging in Asten (Foto Verein)
Biostammtisch vom Ökogenussverein Waging in Asten (Foto Verein)
© Karin Kleinert

Der Vorsitzende des Vereins, Sebastian Kettenberger, freute sich, dass auch die Projektmanager der angrenzenden Ökomodellregion Inn-Salzach, Thomas Reiter und Christina Lipp-Himmer, seiner Einladung gefolgt waren. Den Treffpunkt im Norden der ÖMR Waginger See – Rupertiwinkel habe der Verein bewusst gewählt, um Interessierte aus der Nachbarregion für einen Besuch des Bio-Stammtisches zu gewinnen und die Ideen landkreisübergreifend zu vernetzen, wie der Tittmoninger Ökobauer zur Begrüßung sagte.

Kettenberger stellte den Ökogenuss-Verein kurz vor, der vor fünf Jahren gegründet wurde, um die Angebote der heimischen Bio-Bauern und Direktvermarkter zu bündeln und zu vernetzen. Gut ein Jahr später sei eine digitale Bestell- und Lieferplattform erstellt worden (www.oeko-genuss.de), auf der es ausschließlich bioregionale Produkte gebe. Weil ein analoger, persönlicher Austausch für die Vermarktung aber ebenso wichtig sei, habe der Verein noch zusätzlich den Bio-Stammtisch initiiert, betonte Kettenberger und übergab das Wort an die Runde.

Zwei Verbraucher sagten, dass sie sich für nachhaltige Ernährung interessieren und sich beim Stammtisch über bioregionale Lebensmittel informieren wollen. Die Bauern nannten die Bereiche, in denen sie arbeiten. Die Bandbreite war groß und  vielfältig: Milchvieh, Gemüsebau, Mutterkuhhaltung, Getreidebau, Ferkel- und Schweinevermarktung, Geflügel, Kälberaufzucht, Milchziegen inklusive Käserei. Einige Landwirte haben auch mehrere Standbeine und betreiben zusätzlich ein Hofcafe oder einen Hofladen.

Angerissen wurden Themen wie außerfamiliäre Hofübergabe sowie Vermarktung und Preisgestaltung. Unter dem Stichwort „Wo drückt der Schuh?“ wurde unter anderem die Vermarktung von Kitzfleisch aus ökologischer Haltung angesprochen. Diese sei wegen der hohen Aufzuchtkosten herausfordernd.

Weil es wichtig ist, dass Landwirte und Verbraucher ins Gespräch kommen, lud der 2. Vorsitzende des Ökogenuss-Vereins, Michael Steinmaßl, die Teilnehmer auch gleich zu einer abwechslungsreichen Veranstaltungsreihe ein. Seinen Bio-Laden in Kirchanschöring gebe es seit zehn Jahren, so der Gemüsebauer. Anlässlich dieses Jubiläums habe er übers Jahr verteilt verschiedene Aktionen, Vorträge, Verkostungen und Führungen organisiert. Los gehe es Anfang April mit einer Käsewoche. Die Bandbreite sei auch hier groß, sie reiche vom Gin-Abend über eine Familien-Kräuterwanderung bis zu einer Sommersonnwendfeuer auf seinem Gemüsehof in Watzing, wie der Bio-Michi sagte.

Gegen Ende der gemütlichen Zusammenkunft kündigte Sebastian Kettenberger an, dass der nächste Bio-Stammtisch für Mitte Mai geplant sei. Der konkrete Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Artikel von Karin Kleinert, 04. April 2025, Südostbayerische Rundschau

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