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„Gentechnik - die patentierte Zerstörung. Folgen der Agrogentechnik für Landwirtschaft und Bevölkerung“

Vortrag von Prof. Antonio Andrioli

Projekte: Bio-Lebensmittel vom Acker, Bio-Lebensmittel vom Grünland, Öffentlichkeitsarbeit, Streuobst und Artenschutz
GVO-freies Saatgut
GVO-freies Saatgut
© Naturland

Unter diesem Titel wird der bekannte Agrarökologe Prof. Antonio Andrioli aus Brasilien über bereits eingetretene negative Folgen der Agrogentechnik für die Landwirtschaft und Bevölkerung am 12. Februar um 19.30 Uhr im Gasthaus Weibhausen sprechen. Die  Veranstaltung, die vom Agrarbündnis BGL/TS  organisiert wird, soll der Information der Gesellschaft und als Zeichen an die politischen Entscheidungsträger dienen, damit die für Europa geplante Aufweichung bestehender EU-Gentechnikgesetze und Einführung neuer Gentechnikverfahren in der Landwirtschaft und im Lebensmittelbereich nicht weiter vorangetrieben werden.  Mit knapper Mehrheit und erheblichen Bedenken sowie unter dem Druck der Lobbyisten hat das EU-Parlament für die Einführung und Deregulierung neuer Gentechnikverfahren gestimmt. Ein Großteil der europäischen Bevölkerung will aber keine gentechnisch veränderten Produkte in ihren Lebensmitteln und auch die meisten Bauern lehnen die Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Die neuen Verfahren wie CRISPR/CAS sind, auch wenn nur arteigene Gene verwendet werden, ein gentechnisches Verfahren mit all seinen Risiken in Folge von Auskreuzungen in der Natur. Der ökologische Anbau käme in Gefahr, da die Pollen von GVO-Pflanzen vor den Feldern von BioBauern nicht halt machen und so auch diese Felder gentechnisch beeinflussen. Ebenso würde eine Kennzeichnung der Lebens- und Futtermittel dem Verbraucher keine Information und Sicherheit mehr über das Produkt geben. In Brasilien entscheiden sich immer mehr Landwirte für konventionelles GVO-freies Saatgut, da sich die viel gepriesenen Vorteile der gentechnisch manipulierten Pflanzen hinsichtlich verringerten Pflanzenschutzes und besseren Erträgen nicht bewahrheiteten und die Bauern merkten, wie sie in Abhängigkeiten weniger Konzerne kamen. Es ist auch bekannt geworden, dass ein kritisches Papier zu den Neuen Gentechniken von der ANSES (französische Behörde für Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit) von der französischen Regierung vor der Abstimmung im EU-Parlament zurückgehalten wurde. Die Diskussion um weitere  Deregulierung und Aufweichung  wird weitergehen, zu erwarten sind dann auch Vorstöße zu gentechnisch veränderten Tieren und Mikroorganismen. Die Veranstalter freuen sich auf viele Gäste und auch politische Vertreter aller Fraktionen, um nach dem Vortrag in eine fruchtbare Diskussion einzutreten.

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