Ziel des Projektes ist die Bewahrung der Sortenvielfalt von Birnen- und Apfelsorten in der Region. Dazu werden alte Kernobstbäume erfasst und deren Sorten bestimmt. „Wir sind auf der Suche nach Sorten, die man heute nicht mehr in Baumschulen oder Reiserkellern kaufen kann. Daher sind für uns vor allem die ältesten noch vorhandenen Bäume interessant.“ erklärt Projektmanagerin Barbara Ströll vom Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach e.V.. Es gehe auch um mögliche regionaltypische Sorten, die noch unbekannt sind. „Täglich verschwinden alte Obstbäume aus unserer Landschaft. Wenn der letzte Baum einer seltenen Sorte umgesägt oder abgestorben ist, ist diese Sorte für immer verloren. Wir können diese Sorte jedoch erhalten, wenn wir sie kennen und rechtzeitig Reiser von diesem Baum schneiden können.“ erklärt die Biologin. Die Reiser seltener Sorten sollen möglichst im Frühjahr 2021 geschnitten und dann auf andere Bäume aufgepfropft werden, so dass die Sorte wieder vermehrt werden kann.
Die Sortenkartierung beginnt Anfang Oktober 2020. Zunächst bis Mitte November wird ein Pomologe Streuobstwiesen begehen, um die Sorten zu untersuchen. Dazu müssen die Bäume zum Zeitpunkt der Fruchtreife aufgesucht werden.
Auch große alte Einzelbäume in der freien Landschaft und in Hausgärten sind interessant.
Der Schwerpunkt dieser Sortenkartierung liegt im Nordwesten der Öko-Modellregion in der Region zwischen Auerbach, Eschenfelden, Edelsfeld und Freihung.
Darüber hinaus werden alte Birnbäume gesucht, die im Amberg-Sulzbacher Land – außerhalb des Kartiergebietes - stehen. „Wir suchen vor allem Bäume mit Birnensorten, die früher im Haushalt verarbeitet wurden wie zum Beispiel Kochbirnen. Außerdem sind Blutbirnen von besonderem Interesse für unserer Sortenkartierung.“ erläutert Barbara Ströll.
Meldung von alten Birnen- und Apfelbäumen
Bürger, die besonders alte Birnen- oder Apfelbäume besitzen und möchten, dass die Sorten bestimmt werden, können sich melden. In folgenden Orten sollten diese Meldungen direkt bei der Kommune erfolgen: Auerbach, Edelsfeld, Freihung, Eschenfelden (Hirschbach), Königstein, Vilseck. Auch Bürger, die besonders alte Obstbäume kennen, können Hinweise an das Projektbüro der Öko-Modellregion senden unter oekomodellregion@lpv-amberg-sulzbach.de.
Meldungen sollten nach Möglichkeit nicht telefonisch, sondern über den Obstbaum-Meldebogen erfolgen.