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Ulrich Mück in der Öko-Modellregion Stiftland

Klimakiller Rind?

Projekte: Bio-Milch, Öko? Logisch!
Öko-Modellregionen
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© IKom Stiftland
Den Einstieg in die Thematik gestaltete Ulrich Mück mit zwei Fragen zum Lebensmittel "Erde". Welchen Warenkorb zur menschlichen Ernährung bietet sie uns an? Was sind die großen Rahmenbedingungen nachhaltiger Erzeugung dieses Waren?
Dananch ging es auch gleich in die Materie und wir schauten uns die Flächenverteilung weltweit und im deutschen Ökolandbau an. Laut IPCC, 2019, Update 2020, Climate Change and Land FAO (2019). The State Of The World’s Biodiversity For Food And Agriculture; BMEL, Statist. Jahrbuch 2021; sind 0,8 Mio ha Dauergrünland von 1,6 Mio ha LF Gesamt zu verzeichnen. Wenn man das Kleegras auf dem Acker zu dem Dauergrünland mit dazu rechnet kommt man auf einen Prozentwert von ca. 61%. Auf diesen Flächen werden nicht essbare landwirtschaftliche Produkte produziert. Weltweit liegt der Anteil bei 75% Dauergrünland.

Seit 25 Mio. Jahren bewirken unsere "Grünlandtiere" eine Kohlenstoff-einbindung und einen Humusaufbau. Des weiteren sichern sie uns seit 8000Jahren die Fruchtbarkeit der Landwirtschaft und die Ernährung der Menschen. Hier zeigte uns Herr Mück, in einen geschichtlichen Exkurs, die Huldigung und Heiligkeit der Rinder bei unseren Vorfahren.

Die Erde ist ein riesiger Zusammenhang von komplexen Abhängigkeiten und Symbiosen, in der der Mensch die Verantwortung trägt. Denn der Landbau ist eine Kulturaufgabe, es geht um die richtige Gestaltung der Natur!

Aber was hat nun Grünland mit dem Klima zu tun?
Laut Amthor J.S. et.al., 1998; Bodenatlas 2015; IPCC, 2019 kann Dauergrünland bis zu 200t/ha Corg binden. Im Vergleich: Ein Wald bindet 100t Corg/ha und ein Hektar Acker 101t Corg. Und wenn unsere Rinder und Kleinwiederkäuser (Ziegen und Schaf) von dem Gründland gefüttert werden, hat das zur Folge, dass das Gras zum Wachsen wieder neuen Kohlenstoff aufnimmt und einbindet.

Sind Rinder Schuld am Klimawandel?
Rinder atmen Methan aus. (3% CO2 Eq in D) Das ist seit Jahrmillionen Teil der Natur und Teil der Schöpfung.

Restliche Landwirtschaft (10% CO2 Eqin D)

Menschen konsumieren, produzieren, heizen, fahren, fliegen, erzeugen dabei extrem viel CO² aus fossilen Energien - seit Neuerem! (87% CO2 Eq in D)

Und außerdem: ......
Wir haben heute 22,7% weniger Kühe in Bayern als 1873! (Mayr G., 1874 n. Huber Ludwig, 2020)
Wir haben heute 41% weniger Kühe in D als 1990! (BMEL-Statistik 2021, Statistisches Jahrbuch)
Der Methanausstoß der Rinder in D ist seit 1950 um 12% gesunken! (Poppinga&Schulze 2020)
Der Methanausstoß der Rinder in D ist seit 1990 um 27% gesunken! (Rösler et.al., 2021 https://doi.org/10.3220/Dhttps://doi.org/10.3220/DATA20210323134503)
Nein. Rinder haben in D keinen Anteil am menschengemachten* Klimawandel (*seit ca 1880)

Aber auch in der Rinderhaltung könnten wir noch den ein oder anderen Aspekt verbessern, denn eine besonders klimaschonende Haltung wäre, die Weidehaltung und der Verzicht von Importfuttermittel wie Soja und Getreide.
In unserem weiteren Exkurs beleuchteten wir gemeinsam mit Herrn Mück auch die Haltung von Schweinen und Geflügel. Denn auch sie spielen in der menschlichen Ernährung einen wichtigen Ansatzpunkt. Wo Rinder Grünland/Gras in Milch und Fleisch für uns verwandeln, stehen Schwein und Geflügel als Nahrungskonkurrenten dem Menschen gegenüber. Denn Sie werden hauptsächlich mit Getreide vom Acker gefüttert.

Weiter ging es über den Wasserverbrauch hin zur Biodiversität! Ein aktuelles Thema, nicht erst seit "Rettet die Bienen". 2011 untersuchte Floate KD, Arthrops in Cattle Dungon Canada´s Grassland, den Dung von Rindern auf Canadas Grasland und fand heraus das 267 verschiedene Insektenarten im, am und vom Fladen leben. Außerdem sind Sie Nahrung für Pilze, Vögel, Fledermäuse, Zauneidechsen … u.a., so laut Bunzel-Drüke et.al, 2019. Also bietet auch hier das Rind auf der Weide einen wichtigen Ansatz, um die Vielfalt in Flora und Fauna zu unterstützen und schützen. Auch medizinische Aspekte blieben bei Herrn Mück nicht ungesagt und natürlich auch einige Lösungsvorschläge.

Herr Mück hat eine sehr gute fachliche und auch mit wissenschaftlichen Beweisen gelungene Veranstaltung in unserer Öko-Modellregion gestaltet.
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