Additives Intercropping
Beim additiven Intercropping werden zusätzlich zu den Hauptnutzpflanzen gezielt blühende Pflanzen angebaut, um Nützlinge in den Bestand zu locken und deren Effekte auf Schädlinge zu nutzen. Die sogenannten Blüharten werden als einzelne Solitärpflanzen oder in Form von Blühinseln in den Kulturpflanzenbestand integriert. Diese zusätzlichen Pflanzen dienen als Lockpflanzen und bieten Nahrung und Lebensraum für nützliche Insekten wie Bestäuber oder Raubinsekten.
Mehr Biodiversität – weniger Schädlinge?
Nicht nur im ökologischen Gartenbau spielen Biodiversität und die Förderung einheimischer Nutzinsekten eine zentrale Rolle im Pflanzenschutzkonzept. Durch die Intercropping-Pflanzen wird eine grüne Brücke gebildet, die vor allem kleineren und weniger mobilen Arten ein Habitat bietet und sie somit gezielt in den Bestand lockt. Wichtige Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Käferarten finden so einen Lebensraum und können zur Schädlingsreduktion beitragen. Durch diese Methode könnten Pflanzenschutzmaßnahmen reduziert werden, da eine natürliche und nachhaltige Schädlingsbekämpfung gefördert wird. Zusätzlich wird die heimische Biodiversität gefördert und die Vielfalt in der Landschaft erhöht.
Anforderungsprofil der Intercropping-Pflanzen
Die Auswahl der geeigneten Intercropping-Pflanzen erfolgt anhand verschiedener Kriterien. Diese sollten möglichst unattraktiv für Problemschädlinge wirken. Die Kulturpflanze darf durch die Auswahl keinen Nachteil haben. Somit muss die Solitärpflanze die Anbautechnik in Bewässerung, Düngung und Platzbedarf der Kulturpflanze „akzeptieren“. Unkräuter sind auf der Kulturfläche unerwünscht, weshalb die Blüharten keine schwer bekämpfbaren Samen in die Fläche einbringen dürfen. Zusätzlich sollten sie ohne großen Aufwand in die Kulturfläche integriert werden können. Wünschenswert wäre, wenn sie bei der Pflanzung mit über die Pflanzmaschine eingesetzt werden können. Geprüft werden kann außerdem eine Direktsaat nach der Pflanzung der Hauptkultur als Horst in größeren Abständen. Auch im Hausgarten können heimische Insekten und wichtige Nützlinge durch zusätzliche Blühpflanzen gefördert werden.
Welche Arten sind geeignet?
Neben den Anforderungen seitens des Betriebs sind die Attraktivitäten für Nützlinge entscheidend. Hier zeigt sich die hohe Komplexität dieses Verfahrens. Blühpflanze und Nützling müssen bestenfalls auf lange Sicht zusammenfinden, weshalb die Eigenschaften hinsichtlich Blütenmorphologie und die Produktion von Pollen und Nektar eine zentrale Rolle spielen. Nicht jede Pflanze bietet eine Nahrungsquelle für jedes Insekt. Viele Insekten sind spezialisiert. Geeignete Blüharten für verschiedene Nutzinsekten sind z.B. Kornblume, Ringelblume oder Steinkraut.
Fazit:
Additives Intercropping ist eine einfache, kostengünstige und nachhaltige Strategie, um den biologischen Pflanzenschutz zu fördern. Durch den gezielten Einsatz von Blühpflanzen können wichtige Nützlinge unterstützt und die natürliche Abwehrkraft im Garten gestärkt werden – ganz im Sinne eines lebendigen, vielfältigen Ökosystems.
Mehr zu den Versuchsergebnissen gibt’s auf der Website der LWG Bayern unter www.lwg.bayern.de/intercropping