Seine Idee einer erweiterten Selbstversorgergemeinschaft fällt beim Ehepaar Dorfler auf fruchtbaren Boden – und zusammen mit Lena Jung und Thomas Nussl, dem dritten Paar im Bunde, wird schließlich eine Lösung gefunden, die alle zu gleichberechtigten Eigentümern des Hofs erklärt. Was nun hier entstehen soll, ist eine Solidarische Landwirtschaft – kurz: Solawi, ein Konzept, das immer mehr Anklang findet. Manchmal geht die Initiative von Verbrauchern aus, manchmal allerdings läuft es so wie beim Freigärtner: Ein Gärtner oder auch Landwirt hat eine klare Vision, wie er Lebensmittel produzieren und sein Land bewirtschaften möchte. Dazu kommt eine Gruppe von Verbrauchern, die sich auf genau diese Art versorgen möchte. Das schließt meistens Mitarbeit mit ein und ermöglicht eine Begegnung auf Augenhöhe.
Und die Vision von Florian Blank ist umfassend, sein Blick auf die Gegebenheiten realistisch und klar: Es geht um aufbauende Landwirtschaft, Sorge um Biodiversität und Bodenbeschaffenheit. Bei der Versorgung der sogenannten Ernteteiler mit gutem Gemüse und bald auch mit Beeren und Streuobst orientiert er sich am Market-Garden-Konzept, einen sehr intensiven Gemüsebau, der mit Kompost für die Fruchtbarkeit der Beete sorgt. Einen zweiten Garten bepflanzt er in klassischer Mischkultur. Alle Jungpflanzen zieht er selbst und achtet dabei auf samenfestes Saatgut. Doch nicht nur der ökologische Aspekt ist ihm wichtig. Auch die Gemeinschaft, die das trägt, soll aktiv gelebt werden. Beim gemeinsamen Arbeiten und vielen Treffen steht daher auch das Miteinander im Vordergrund. Mit ihrer Vereinbarung sprechen sie Florian das Vertrauen aus und garantieren ihm sein Einkommen. Florian kann sich ganz dem Gärtnern widmen und muss sich nicht mehr um die Vermarktung sorgen. Ulf Fischer, einer der Mitgärtner, findet neben den Aspekten der Nachhaltigkeit vor allem interessant, wie kreativ ihn die Lieferungen machen. „Wenn ich einkaufen gehe, dann kaufe ich, was ich kenne. Hier bekomme ich, was es grad gibt und muss mir dann was einfallen lassen.“
„Viele machen sich heutzutage Gedanken. Aber sie sind noch nicht bereit, auch anders zu handeln“, meint Ulf weiter. „Doch ich merke an der Neugierde und den Reaktionen meiner Nachbarn: Die Akzeptanz für Alternativen zum Supermarkt steigt. Es gibt einen Willen, der Anonymität der Versorgung zu entkommen.“ Das stimmt nicht nur Florian zuversichtlich, sondern trägt die Gemeinschaft insgesamt.
Kontakt:
Freigärtner Florian Blank
Cottenbach 36
95500 Heinersreuth
Mobil: +49 176 216 53 140
E-Mail: office@freigarten-stein.de
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