Am Beispiel Wiese über die Artenvielfalt lernen

Zu Beginn des praxisnahen Unterrichts lernen die Schülerinnen und Schüler wie sie die Pflanzenbestimmungshilfe anwenden. Ganz nebenbei wird im Dialog mit den Kindern auf ihr Vorwissen, verschiedene Bewirtschaftungsformen, die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Lebensräume sowie die Bedeutung der Artenvielfalt für die Natur eingegangen. Auf einer zur Schule angrenzenden Wiese werden anschließend Pflanzen bestimmt und Insekten mit der Becherlupe beobachtet.

Die Artenvielfalt in Bayern ist zunehmend bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen vom Verlust und der Zerschneidung von Lebensräumen, über eine intensive Land- und Forstwirtschaft, dem Klimawandel, dem Eintrag von Nähr- und Schadstoffen bis hin zu invasiven Arten, die das biologische Gleichgewicht bedrohen. Beobachtungen für die Rote Liste in Bayern zeigen, dass 40 Prozent der gelisteten Tiere, Pflanzen oder Pilze aktuell bedroht sind und Bayern bereits 5,7 Prozent seiner Tiere und 3,5 Prozent seiner Pflanzen verloren hat. Jeder Verlust einer Art hat vielfältige Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem und bedeutet zudem einen Verlust des Genpools innerhalb einer Art. Dieser wird aber zunehmend benötigt um sich an sich verändernde Umweltbedingungen anzupassen.

Die ökologische Landwirtschaft könnte dabei eine Lösung darstellen, denn sie verwendet keine synthetisch hergestellten Stückstoffdünger, chemisch-synthetischen Pestizide oder Wachstumsregler. Dies fördert einen verträglicheren Umgang mit der Natur und schont die Ressource Boden. Doch dieser Mehraufwand muss auch dementsprechend entlohnt werden. Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für die Natur und ihre Bedeutung für den Menschen zu vermitteln ist dabei ein Schritt in diese Richtung. Die Praxiseinheit Wiese soll daher nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch für den Reichtum der Natur begeistern und den Kindern Achtsamkeit und Respekt im Umgang mit der Mitwelt vermitteln.