Ursprünglich als Bio-Rinderhof mit Schlachtung gedacht, wurde im Zuge der Umsetzung klar, dass eine betriebliche Erweiterung um Schweine aus regionalem Ankauf sowie Schafe und Ziegen wirtschaftlich sinnvoll ist. Betriebsinhaber Erwin Stuiber, der in Aiglsbach einen Betrieb bestehend aus ca. 80 Hochlandrindern besitzt, erweitert und optimiert mit der Investition nun seinen Betrieb.
An vorderster Stelle steht laut Stuiber das Tierwohl: „Kürzere Transportwege bedeutet geringeren Stress für die Tiere, was sich vor allem auch positiv auf die Fleischqualität auswirkt“, erläutert Stuiber. Auch die CO2-Bilanz verbessert sich durch die kurzen Wege, so dass der Betrieb nicht nur tier-, sondern auch klimafreundlicher agiert. „Nach der Freigabe der Regierung von Niederbayern wurden bereits Probeschlachtungen durchgeführt. In den kommenden Tagen kann mit regulären Schlachtungen begonnen werden“, so Stuiber.
Auch Landrat Neumeyer als Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe Landkreis Kelheim steht hinter der Initiative und freut sich über das positive Ergebnis. „Eine bäuerlichen Schlacht- und Zerlegeeinrichtung ist ein entscheidender Faktor, um regionale Vermarktungsstrukturen für Bio-Fleisch aufbauen zu können und damit regionale Produkt- und Wirtschaftskreisläufe wieder zu ermöglichen. Ohne Schlachtstrukturen ist eine funktionsfähige und stabile regionalisierte Fleischvermarktung einfach nicht möglich. Dieser entscheidende Baustein in der Wertschöpfungskette ermöglicht nun den Aufbau eines Dienstleistungsnetzwerks mit Viehhaltern aus der Region. Es ist ein wirklich praxisnaher Beitrag für bäuerliche Landwirtschaftsstrukturen in der Hallertau und stärkt damit auch den Landkreis Kelheim als Öko-Modellregion“.
Bürgermeister Leonhard Berger lobt: „Mit seinen Schottischen Hochlandrinder prägt der Biobetrieb Stuiber unser weitläufiges Niedermoorgebiet Forstmoos und ist damit bereits ein wichtiger Natur- und Klimaschützer. Deshalb freut es mich umso mehr, dass diese bioregionalen Spezialitäten nun Vorort, ohne lange Transportwege geschlachtet, verarbeitet und vermarktet werden können. Dies ist natürlich eine Bereicherung für unsere Gemeinde und die gesamte Region.“
Klaus Amann, Geschäftsführer Landschaftspflegeverband Kelheim VöF, ergänzt: „Wir wissen heute, dass die extensive Beweidung viele positive Faktoren mit sich bringt. Großflächige Wiesen- und Weidelandschaften mit extensiver Bewirtschaftung geben seltener Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Der Verbiss regt das Wurzelwachstum an, damit wird CO2 im Boden gebunden. Wenn dann auch noch die Schlachtung und Vermarktung in unmittelbare Nähe stattfindet, ergibt sich ein Ökobilanz, die besser nicht sein könnte. Ein Paradebeispiel, dass die LEADER-Förderung wirklich verdient und hoffentlich Nachahmer findet.“
Für mehr Informationen siehe auch:
https://haus-der-hallertau.de/landwirtschaft/limmerhof/
https://www.voef.de/leader/leader-projekte/schlachthaus-limmerhof/