Seit jeher legen die Imhofs Wert auf regionale Wertschöpfung und arbeiten mit Landwirten aus der Region zusammen. Seit 1990 ist die Bäckerei Bioland zertifiziert und Simone ist es besonders wichtig, „dass wir die Artenvielfalt und auch unser Grundwasser schützen, die Vielfalt der Lebensräume erhalten und für die genetische Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt eintreten.“ Beim Getreidebezug hat sie darauf ein besonderes Augenmerk und macht gerne Feldbesichtigungen mit den Landwirten. Schließlich ist das Getreide ihr wichtigster Rohstoff.
Eine weitere Besonderheit der Bäckerei Imhof, sie haben eine eigene Mühle in Betrieb. So können sie frisch gemahlenes Mehl für ihre Brote verwenden. Ein Qualitätsmerkmal, das man schmeckt.
Gebacken wird bei Simone Imhof nach traditioneller Handwerkskunst. Der Teig bekommt die erforderlichen Ruhezeiten um seinen Geschmack voll entfalten zu können. Zusatzstoffe, Enzyme und Backmittel haben hingegen nichts darin verloren.
Neben der Backstube ist Simone Imhof auch oft im Verkauf anzutreffen. Fairness im täglichen Umgang mit Mitarbeitern, Zulieferern und Kunden sind für sie selbstverständlich.
Bäckerei Imhof
Portrait vom Jahr 2016: Herbert Imhof
Seit 23 Jahren arbeitet Steffi Hitz als Verkäuferin bei der Bäckerei Imhof. „Der Chef kommt gleich“, meint sie lächelnd und bietet uns Kaffee und köstliche Biobackwaren an. Langjährige, zufriedene Mitarbeiter und Lieferanten, das ist eine der Besonderheiten der biolandzertifizierten Bäckerei. Doch nicht die einzige.
Herbert Imhof war schon bei seinen Großeltern gerne in der Backstube. Mittags, da hat die ganze Familie und alle Angestellten an einem großen Tisch gesessen. „Eine große Familie war das“, erzählt Herbert Imhof mit strahlendem Blick. Er sei so aufgewachsen. Die Bäckerei im Mittelpunkt des Geschehens, die Landwirte, die das Getreide anbauten, kamen gern zu Besuch: Freunde erst der Großeltern, dann der Eltern. Gute Geschäftsbeziehungen, ehrliches Handwerk, menschlicher Umgang: das prägte die Kindheit von Herbert Imhof. Und er hat nie daran gezweifelt, dass er den Betrieb weiterführen möchte, mit denselben guten Beziehungen.
„Arbeitsfamilie“ so nennt Herr Imhof diese heute so selten gewordene Mischung aus Geschäftsbeziehung, Vertrauen, Wertschätzung und freundschaftlichen Gefühlen. Als er selbst 1986 in die Bäckerei einsteigt, hat ihn das überall aufkeimende Interesse an Vollkornverarbeitung voll erfasst. Schon bald beginnt er eigene Experimente und wird die erste Vollkornbäckerei Nürnbergs. „Das waren herausfordernde erste Schritte“, so der Bäcker- und Konditormeister. Das Quellverhalten der Getreide und der Vorteige ist zunächst erst einmal eine Überraschung. So beginnt gleichsam eine zweite Lehrzeit. Dennoch hat die Bäckerei bald Erfolg und mit der zunehmenden Erfahrung setzt sich bald die alte Handwerkskunst durch. Die Mühlen beliefern Bäckereien normalerweise zweimal pro Woche – in der Bäckerei Imhof ist aber noch eine eigene Mühle im Einsatz. Denn Kenner wissen: unübertroffen ist das Brot, dessen Mehl direkt vor der Herstellung frisch gemahlen wurde. Imhof verwendet keinerlei Backfertigmischungen und stellt eine beachtliche Fülle an herzhaften Broten, Gebäck und Süßem her. Auch die guten Geschäftsbeziehungen hat er von den Eltern übernommen. Er nimmt Landwirten die Ernte eines ganzen Ackers ab und zahlt, was diese von ihm brauchen. Ohne zähe Preisverhandlung. Und er erklärt den Kunden jederzeit gerne, wie der Preis zustande kommt. Ökologie, Fairness und Qualität sind die Zutaten seines Erfolgskonzeptes.