Eigentlich ist er ja gelernter Schreiner, aber seit seiner Kindheit kennt Klaus Gollwitzer den Kühbachhof, weil er in den Ferien dort oft geholfen hat. Und dann hat ihm der Onkel den Hof vermacht! Da stand er nun, besuchte die Abendschule für die landwirtschaftliche Ausbildung – und musste feststellen, dass er dort nicht das lernte, was er wissen wollte. Die Wende bringt die Öko-Akademie in Bamberg. Innerhalb je einer Woche Theorie und Praxis erfährt er dort alles, was er wissen muss, um mit einem guten Gefühl Bio-Ackerbau zu betreiben. Und, fast noch wichtiger: er trifft dort auf Gleichgesinnte, die ihm Mut machen und gemeinsam diesen spannenden Weg gehen.
Die Öko-Akademie in Bamberg ist ein überregionales Fachzentrum für ökologischen Landbau und eine Einrichtung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELMF). Hier im Kreis von Kollegen erlebt er, wie der Austausch untereinander und die gegenseitige Unterstützung zuversichtlich machen. Biobauern, so erlebt er es, kooperieren und teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen.
Jedenfalls ist das die Art und Weise, wie er selber tickt. Ihm liegt der Hof am Herzen, er will erhalten und pflegen, was ihm anvertraut wurde. Besonders stolz ist er auf den 2. Preis bei dem Wettbewerb „Blühende Ackerwildkräuter“. Ein gesunder Boden, Fairness und Kooperation. So will er die Landwirtschaft gestalten.
Er baut unter anderem auch Raritäten wie die Bamberger Hörnla und Hermanns-Blaue-Kartoffel an und verkauft diese direkt. Es sind die ersten Erfahrungen – im Ökoackerbau und in der Direktvermarktung. Denn bis man davon leben kann, ist es ein weiter Weg. Deshalb betreibt er den Hof zurzeit noch im Nebenerwerb. Im Gänsbürgerladen in Waldthurn kann man seine Erzeugnisse erwerben.
Damit aus dem Nebenerwerb irgendwann ein Vollerwerb werden kann, wird die günstige Lage am beliebten Bocklradlweg genutzt. Hier hat der sympathische Bio-Bauer ein Ausfluglokal gebaut – Surrers Radlhütte. Der Bocklradweg zwischen Neustadt an der Waldnaab und Eslarn wird von Besuchern wie Einwohnern gern genutzt. In der Hütte werden an besonderen Wochenenden und Feiertagen hungrige und durstige Gäste mit Brotzeiten und selbstgebackenen Kuchen verpflegt. Die Produkte stammen wo immer möglich aus der Region. Sie sind ihr Beitrag für den Erhalt regionaler Produzenten, deren Namen sie auch auf der Homepage angeben. Das ist gelebte Transparenz und Netzwerken.
http://www.bocklweg.de/
http://www.surrers-radlhuette.de/layout/start.php