Nur schwer vorstellbar, dass dieser Hof, der heute ein wahres Paradies für Kürbisliebhaber ist, ehemals ein Betrieb mit Schweinezucht und Tabakanbau war. Im Jahr 2004 machte die Familie erste Schritte in Richtung Kürbisanbau. Was als Versuch begann, wuchs kontinuierlich weiter und ließ die anderen Betriebszweige allmählich schrumpfen. Martin Schnell, gelernter Zimmermann und Landwirt sowie seine Frau Petra fühlen sich sichtlich wohl mit ihren Ölkürbissen.
Mitte September werden die Kürbiskerne geerntet. Eine Erntemaschine spießt die Kürbisse auf, zermahlt diese und siebt die Kerne direkt am Feld aus. Das Fruchtfleisch verbleibt als Nährstofflieferant auf dem Acker. Die Kürbiskerne werden am Hof gewaschen, getrocknet und zu vielfältigen Produkten weiterverarbeitet. Im Hofladen gibt es zum Beispiel gebrannte Kürbiskerne mit Chili, Ingwer oder Lebkuchengewürz, aber auch in Zartbitterschokolade oder einfach Natur pur. Seit 2011 steht am Kürbishof noch eine Besonderheit: Durch Glasscheiben vom Hofladen getrennt kann man die einzige bayerische Kürbiskernölmühle bei ihrer Arbeit beobachten. Die Maschine mahlt die Kürbiskerne, verknetet sie mit Wasser und Salz um das Öl herauszulösen und röstet sie anschließend für den typisch nussigen Geschmack. Diese Masse muss dann noch ausgepresst werden und es entsteht das wertvolle Kürbiskernöl. Um einen Liter Öl zu gewinnen braucht man übrigens die Kürbiskerne von rund 80 Kürbissen.
Seit 2008 ist der Betrieb biozertifiziert und das Bio-Sortiment wächst zusehends. Bisher wurden die Bio-Kürbiskerne von Partnern aus der Region zugekauft, in diesem Jahr (2020) erfolgt nun aber die erste Bio-Kürbiskernernte am Hof.
Es bleibt spannend am Kürbishof Schnell. Bei so viel Tatendrang wird die nächste Innovation aus Neppersreuth sicher nicht lange auf sich warten lassen.
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