Zum Inhalt springen

Bernhard Sauer

Ackerbauer durch und durch

Landwirt im Karottenfeld
Bernhard Sauer im Möhrenfeld
© Daniel Delang, Öko-Modellregionen
Jeder der beiden führt einen landwirtschaftlichen Betrieb, das Verwandtschaftsverhältnis und die Freundschaft hat sie schon früh bewogen, sich den Maschinenpark gemeinsam anzuschaffen. Für jemand Fremden sieht es eher aus wie die kleine Werkstatt zweier Mechaniker, aber das ist nur ein kleiner Teil der Arbeit, wie beide sofort versichern.
„Es hilft natürlich, wenn man Maschinen selbst reparieren kann, sehr sogar. Und Spaß macht es auch“, so der technikaffine Udo. Die Freude teilen auch beide in Bezug auf Ökolandbau. Udo Rumpel bewirtschaftet 55 Hektar und ist auch noch bei Naturland als Berater beschäftigt. Bernhard Sauer bewirtschaftet 130 Hektar und ist Vollerwerbslandwirt.

Tiere hält Bernhard am Hof nicht. „Wir haben hier nicht auf jeder Fläche die beste Bodenqualität und immer wieder lange Trockenphasen, Tiere wären riskant.“ Auch sonst muss man sich an die Bodenbeschaffenheit anpassen, etwa bei den Karotten. „Durch die schweren, weil sehr lehmigen Böden habe ich mir angewöhnt, etwa Karotten in Dammkultur anzubauen. Dann kommen sie leichter aus der Erde und brechen bei der Ernte nicht ab. “
Die Karotten am Acker sind riesig, und tatsächlich: Durch die Dammtechnik lassen sie sich ganz leicht ernten. „Nur bei Pastinaken, da hilft auch die Dammkultur nichts, die haben so lange Wurzeln, dass sie bei uns eigentlich immer abbrechen. Also lassen wir es bleiben“, so Bernhard Sauer pragmatisch.

Seine Fruchtfolgen passt er an die Begebenheiten an. „An schlechten Standorten beginne ich mit zwei Jahren Luzerne zum Bodenaufbau. Dann folgen Dinkel, Hafer, Erbse, Roggen und zum Schluss Sonnenblumen. Dann geht es von vorne los. An besseren Standorten experimentiere ich auch gerne: Linsen, Kichererbsen, Soja, aber auch Hirse sind alles Pflanzen, die mit Hitze und Trockenheit gut umgehen können. Knoblauch und Zuckerrüben kommen auch an die besseren Standorte.“ Besonders spannend findet Bernhard Sauer es, wie schnell sich diese Kulturen an die Region anpassen: „Anfangs gibt es viele Ernteausfälle, aber nach zehn Jahren gibt es meist schon sehr gutes Saatgut, das mit unseren Böden und dem Klima gut zurechtkommt.“ Um ganz sicherzugehen, engagieren sich Bernhard Sauer und Udo Rumpel deshalb auch in der Saatgutvermehrung. „Da weiß man dann auch, was man bekommt.“ – Es ist ein Betrieb, in dem alles für bestmögliche Qualität getan wird – und das sogar in ziemlich großem Maßstab.

Bernhard und Ute Sauer
Grundmühlstraße 5
97440 Werneck-Mühlhausen
Vorheriger Mensch Nächster Mensch