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Christl und Max Haslauer

Bio-Heurind beim Schußbaur

Projekte: Miesbacher Weidefleisch, Genussrechte, Bio-Wertschöpfungsketten, Einkaufsführer "wos guads ausm miesbacher oberland", Die Kuh und der Klimawandel
Menschen
Christl und Max Haslauer
© Öko-Modellregion Miesbacher Oberland/ Daniel Delang

Wie viele im Landkreis betreiben auch die Haslauers die Landwirtschaft im Nebenerwerb. Max arbeitet im Sommer als Flößer und im Forst, Christl halbtags als Steuergehilfin. Ihre beiden Kinder lieben den Hof, möchten aber keine Milchviehwirtschaft betreiben. Trotzdem möchten alle weiter Landwirte bleiben und dabei einen Weg gehen, mit dem sie die eigene Fläche weiterhin nachhaltig ökologisch bewirtschaften können. Wie viele möchten sie weder wachsen noch weichen. Mit der Kälberaufzucht an Ammenkühen und einer Färsenmast sehen sie eine Zukunft für ihre Landwirtschaft.

Der Stall der Haslauers ist ein stimmungsvoller Gewölbebau mit einem für die Tiere angenehmen Klima, selbst bei der Hitze dieser Tage fühlen sich die Tiere darin wohl. Weiter Milchviehwirtschaft betreiben, hätte einen Abriss des Gebäudes und einen teuren Neubau bedeutet. „Für unsere Kombi-Haltung sehen wir leider wenig Perspektive. Für einen Stallneubau müssten wir uns verschulden, wachsen, Flächen versiegeln – all das möchten wir nicht“, begründet Max Haslauer die Entscheidung.

Im Landkreis engagiert sich die Öko-Modellregion Miesbacher Oberland dafür, dass mehr in der Milchviehwirtschaft geborene Kälber in der Region aufwachsen und verkauft werden können. „Früher hat dieser Kreislauf noch funktioniert. Milchkühe und Kälber sind in der Region geblieben. Da möchten wir wieder hin: dass die meisten Tiere nicht ins Ausland gefahren werden, also einen Viehtransport mitmachen müssen, sondern hier aufwachsen.“ Damit das funktionieren kann, ist Kooperation und Arbeitsteilung gefragt. Ein Teil der Landwirte betreibt weiter Milchviehwirtschaft, ein anderer Teil kauft die Kälber dieser Betriebe und zieht sie auf der Weide groß. Sie werden dann als Weidefleisch in der Region verkauft. „Milch- und Fleischproduktion gehört wieder zusammen“, so Stephanie Stiller von der Öko-Modellregion.

Eine Chance für so manchen Nebenerwerbslandwirt, dem die Arbeit durch Milchkühe im Nebenerwerb zu viel wird. Die Kälber von Kollegen aufzuziehen, ist eine Alternative. Dabei dürfen bei den Haslauers die eigenen und Tiere von Kollegen bei den Müttern und Ammen saufen. Damit wird auch einer Überproduktion von Milch im derzeit schwierigen Markt entgegengewirkt, dafür gibt es mehr hochwertiges Fleisch von Tieren, die frisches Heu und Gras fressen und denen ein Tiertransport erspart bleibt. Die Rasse, Bayerisches Alpenfleckvieh oder auch Simmentaler genannt, ist dafür bekannt, viel Milch und auch gutes Fleisch zu liefern.

Nun suchen Haslauers den Kontakt zum Kunden und wollen das Fleisch der Tiere ab Hof direkt vermarkten. Der Stallumbau kann – im Vergleich zum Neubau - mit minimalen Kosten bewerkstelligt werden. Mit geringen Ressourcen schaffen die Haslauers eine langfristige Perspektive für ihren Betrieb. Daran möchten sie auch die Kunden teilhaben lassen, und zwar durch den Erwerb von „Genuss-Gutscheinen“. Und so funktioniert das Modell: Alle Interessierten können auf einfache Art in den Betrieb der Haslauers investieren. Ab einem Betrag von 200 € kann man sich beteiligen. Als Gegenleistung erhält man jährlich ein Fleischpaket. Wir wünschen der Familie Haslauer viel Erfolg bei diesem Projekt und viele Unterstützer.

Kontakt
Christl und Max Haslauer
Oberschuß 3
83703 Gmund am Tegernsee
www.bio-heurind-schussbaur.de
info@bio-heurind-schussbaur.de
Tel. 08022 705536

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