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Der Kiebitz

Sympathischer Frühlingsbote

Projekt: Ökolandbau erleben
Kiebitz
Kiebitz
© Bild von David Reed auf Pixabay
Ende Februar bis Anfang März kommt der etwa taubengroße Kiebitz zurück nach Deutschland. Seine Oberseite besticht mit einem grünlich schimmernden Metallglanz, während die weiße Unterseite von einem schwarzen Brustband geziert wird. Auf seiner weißen Kopfseite verläuft unter seinem großen, dunkeln Auge ein weiterer schwarzer Streifen. Auffällig ist die abstehende Federholle am Hinterkopf des Flugkünstlers.
Der Kiebitz bevorzugt offenes, feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen. In Deutschland ist Feuchtgrünland aber selten. Die Entwässerung von Flächen, Grundwasserabsenkung, eine frühe erste Mahd, der industrielle Torfabbau und die Aufforstung von Mooren haben den Lieblings-Lebensraum des Kiebitzes selten gemacht. Deshalb ist der Kiebitz heute auch auf Äckern zu finden. Insbesondere auch nach einem Umbruch von Grünlandflächen bleibt der Kiebitz seinem Brutplatz treu und brütet dann auf Äckern. Die Hauptbrutzeit ist im April und Mai. Und gerade deshalb ist der Kiebitz in unserer modernen Agrarlandschaft so gefährdet. Gerade zu dieser Zeit auf den Flächen viel gearbeitet wird, wodurch seine Gelege oft verloren gehen. Eventuell macht er nach dem Verlust noch ein Nachgelegte, aber eigentlich brütet der Kiebitz nur einmal pro Jahr. Zur Brutzeit legt das Weibchen meistens 4 birnenförmige, olivbraune Eier mit schwärzlichen Flecken. Nach 26 bis 29 Tagen schlüpfen dann die Küken. Sie sind Nestflüchter das heißt sie bleiben nur wenige Stunden im eigenen Nest. Bereits nach 35 – 40 Tagen können die Jungvögel fliegen und werden selbstständig. Die Hauptnahrungsquelle der Kiebitze sind Insekten und deren Larven. Ihr Speiseangebot ergänzen sie mit Regenwürmern, Samen, Früchten von Wiesenpflanzen und Getreidekörnern.
Der Landschaftspflegeverband Altötting engagiert sich intensiv für den Schutz des Kiebitz. Dazu werden spezielle Kiebitz-Schutzflächen ausgewiesen, auf denen eine Ackerbrache angelegt wird. Zudem suchen und markieren die Mitarbeiter des LPV Altötting Gelege auf landwirtschaftlichen Flächen. Für das Ausspaaren der gekennzeichneten Kiebitznester kann der Landwirt auch eine Entschädigung über das Vertragsnaturschutzprogramm beantragen.
Die Öko-Modellregion unterstützt Landwirte bei der Erschließung von regionalen Absatzmöglichkeiten für Bio-Produkte. Damit soll die ökologische Landwirtschaft im Landkreis Altötting ausgebaut werden. Auf Öko-Flächen finden Kiebitze dabei noch besonders gute Lebensbedingungen, da der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel die Vielfalt der Ackerwildkräuter und Insekten fördert. Diese Flächen damit ein reich gedeckter Tisch für den Kiebitz.
Sie haben das Glück und können noch Kiebitze auf Ihren Flächen oder beim Spaziergang beobachten? Dann melden Sie sich gerne beim Landschaftspflegeverband Altötting unter 08671 92 600 90.
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