Aber auch die Menge an Hausmüll stieg während der Pandemie erheblich an, da viele To-Go-Gerichte nicht nur unterwegs, sondern auch zu Hause verzehrt wurden.
„Ich finde das eine ganz schwierige Situation“, sagt Florian Perkmann, Bäckermeister und Wirtschaftsreferent der Stadt Miesbach. Einerseits freue ihn, dass zumindest für einige Gastronomen das To-Go-Geschäft durchaus positiv verlief. Andererseits: „Der viele Müll geht halt gar nicht.“ Auch deshalb hat er sich dem „Mehrwegteam“ angeschlossen und versucht, Alternativen zu den Einwegverpackungen zu finden.
Eine (Online-)Informationsveranstaltung zu dem Thema fand auf Einladung der Klimaschutzmanagerin Antonia Rüede-Passul statt. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann auf dem YouTube-Kanal der Ökomodellregion angeschaut werden (Mehrweg und Pfandsysteme für die Gastronomie im Landkreis Miesbach - YouTube).
Hier konnten sich Gastronomen über die verschiedenen Mehrwegsysteme informieren, die derzeit bereits im Landkreis eingesetzt werden und sich einen ersten Überblick über die Systeme verschaffen. Zudem gab es Erfahrungsberichte von machtSINN, Ratskeller Schliersee, BioGwölb und Partyservice & Catering Blümer, die quasi als Vorreiter bereits die Pfandsysteme nutzen.
Noch steckt die Verwendung von Pfandsystemen im Landkreis in den Kinderschuhen. Ab 2023 werden viele Gastronomen per Gesetz auf Einwegverpackungen verzichten müssen. „Es haben alle etwas davon, wenn man seine Behälter an möglichst vielen Stellen zurückgeben bzw. neu befüllen lassen kann“, meint Antonia Rüede-Passul. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn die Wirte im Landkreis sich auf einige wenige der sich im Markt befindlichen Systeme einigen könnten.
In der Infoveranstaltung wurden die Pfandsysteme von Relevo, Rebowl, ArcoRoc und Vytal vorgestellt. Außerdem hat Christian Weis von der Lebensmittelüberwachung am Landratsamt erläutert, welche hygienischen Voraussetzungen es braucht, um ein Mehrwegsystem erfolgreich umzusetzen.
Andrea Brenner vom machtSINN in Holzkirchen ist eine der Initiatorinnen für das Mehrwegteam. Mit dabei sind außerdem Astrid Güldner, 2. Bürgermeisterin der Stadt Miesbach, Kathleen Ellmeier von der Ökomodellregion, sowie Anschi Hacklinger von der Wirkstatt Oberland.
Die Initiatoren wünschen sich viele Mitstreiter im Landkreis, um gemeinsam die Thematik voran zu bringen. Für weitere Informationen steht die Klimaschutzmanagerin Antonia Rüede-Passul unter klimaschutz@lra-mb.bayern.de oder 08025 704 3315 zur Verfügung.
Weitere Infos gibts auch direkt beim Klimaschutz im Landratsamt.