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Insektenschutz im Sommer und Winter

Herbaria zum zweiten Mal als „Blühender Betrieb“ ausgezeichnet

Projekt: Kräuterregion Leitzachtal
Wiese mit Blumen und Berge
Blühfläche bei Herbaria in Fischbachau
© Herbaria
  • Verlängerung der staatlichen Auszeichnung „Blühender Betrieb“
  • 42 % der Außenflächen unversiegelt
  • Zahlreiche ökologisch wertvolle, insektenfreundliche Elemente auf dem Gelände
Herbaria erhielt die Auszeichnung zum ersten Mal 2019 und hat sich nun weiterhin verpflichtet, auf seinen Freiflächen Nahrungsquellen und Lebensräume für Insekten zu fördern. „Der weltweite Verlust der Biodiversität ist neben der Klimakrise die größte Herausforderung der Menschheit im 21. Jahrhundert. Aktuell findet deshalb die Weltnaturkonferenz zur Rettung der Biodiversität auf unserem Planeten im kanadischen Montréal statt. Wir wollen unseren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten, sowohl beim Einkauf unserer Rohstoffe aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft in 41 Ländern weltweit, als auch bei uns am Standort in Oberbayern“, betont Inez Bachmann, die Nachhaltigkeitsmanagement-Beauftragte von Herbaria. „Vor rund zwanzig Jahren ist das Unternehmen auf das Gelände gezogen. Die Flächen der ehemaligen Baumkuchenfabrik und eines Sägewerks waren stark versiegelt. Die Umgestaltung war von Anfang an im Sinne der Natur – es wurde entsiegelt und begrünt.
Heute sind rund 42 Prozent des Herbaria-Firmengeländes unversiegelte Freiflächen mit einer Reihe naturnaher, ökologisch wertvoller Elemente. Sogar viele Wege sind begrünt. Und mitten auf dem Parkplatz begegnet man schon mal einer Königskerze oder Wegwarte, wenn die dort in einer Lücke wachsen will“, erläutert Geschäftsführer Erwin Winkler.
Als Nahrungsquelle für Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Käfer und viele andere blütenbesuchende Insekten wurden verschiedene kleinere Blühflächen mit Magerwiesen-Charakter und eine 1.135 Quadratmeter große, artenreiche Blühwiese mit einheimischen Wildblumen wie Lichtnelken, Hornklee oder Margeriten angelegt. Unter den Pflanzen sind auch wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Zusätzlich wachsen insektenfreundliche Sträucher wie die früh blühende Kornelkirsche oder Weiden rund um die Gebäude. Sogar eine kleine Streuobstwiese mit alten einheimischen, standortangepassten Apfel- und Zwetschgensorten wurde gepflanzt. Eine Reihe von Flächen mit offenem, schwach bewachsenem Boden kommen auch vielen Wildbienenarten als Lebensraum für die Fortpflanzung zugute, denn rund 75 % aller einheimischen Wildbienen legen ihre Nester in der Erde an. Überall auf dem Gelände gibt es auch wilde Ecken, die als störungsfreie Rückzugsräume unter anderem für Insekten dienen. Und große Teile der Vegetation werden im Herbst nicht abgeräumt, sondern bleiben als Winterquartiere für die Sechsbeiner stehen. Alle Flächen werden extensiv und schonend gepflegt. Torf, Pestizide und chemisch-synthetische Dünger sind tabu.
Aber nicht nur Insekten profitieren von der naturnahen Gestaltung der Herbaria Außenflächen. So finden Vögel beispielsweise Lebensraum in einheimischen Laubbäumen wie Schwarzerlen, Birken und Weiden sowie Nahrung an Gehölzen wie Vogelbeere, Liguster oder Hundsrose (Hagebutten). An einer Feuchtwiese an einem Bachlauf leben Ringelnattern und zeitweise auch ein Biber. Link zu Herbaria auf der Website Blühpakt Bayern.

Blühpakt Bayern
Das Bayerische Umweltministerium verleiht die Auszeichnung "Blühender Betrieb" im Rahmen des „Blühpakts Bayern“ seit Oktober 2018 an Unternehmen, Behörden und soziale Einrichtungen. Insgesamt 80 "Blühende Betriebe" sind bisher vom Umweltministerium für ihr Engagement ausgezeichnet worden (Stand Oktober 2022). Um die staatliche Auszeichnung als „Blühender Betrieb“ zu erhalten, müssen folgende vier Mindestkriterien erfüllt werden: Mindestens 20 % der Freiflächen des Firmengeländes müssen als naturnahe Blühflächen gestaltet sein; Bereiche der Blühflächen bleiben über den Winter ungemäht stehen (Erhalt von Fortpflanzungs- und Überwinterungsstätten für Insekten); kein Einsatz torfhaltiger Substrate bei der Gestaltung und Pflege von Freiflächen; keine flächige Verwendung chemischer Pflanzenschutzmittel. Der Blühpakt Bayern ist Teil der Bayerischen Biodiversitätsstrategie. Ziel ist eine Erholung der Bestände und Vergrößerung der Insektenvielfalt, da die Anzahl der Insekten und ihr Artenreichtum massiv zurückgegangen sind. Der Blühpakt Bayern möchte diesen Trend stoppen und dazu ein breites Bündnis entwickeln.

Biodiversitätskrise weltweit und in Bayern
Bei der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montréal vom 7. Bis 19. Dezember 2022 wird ein Abkommen verhandelt, um den dramatischen, weltweiten Schwund von Tieren, Pflanzen und Pilzen sowie die Zerstörung von Wäldern, Meeren und weiteren Lebensräumen aufzuhalten. Auch in Bayern nimmt die Vielfalt an Arten und Lebensräumen ständig ab. Laut bayerischen Roten Listen gelten von 35.000 Tierarten, die in Bayern vorkommen, rund 40 Prozent der untersuchten Arten als ausgestorben, verschollen oder bedroht.

Herbaria Kräuterparadies GmbH
Das Produktsortiment der Herbaria Kräuterparadies GmbH umfasst Gewürze, Tee, Kaffee und Elixiere in 100 % Bio-Qualität. Das Premium-Gewürzsortiment Bio-Feinschmecker wird in mehr als 10 Länder exportiert. Herbaria stellt das gesamte Bio-Sortiment mit einem durchgängigen und sehr aufwändigen Qualitätssicherungssystem her, das der Herstellungserlaubnis für Arzneimittel entspricht. Dies geht weit über die gesetzlichen Anforderungen für Bio-Lebensmittel hinaus und wird behördlich kontrolliert. Herbaria ist Bio-Pionier der ersten Stunde und Gründungsmitglied des Bundesverbands Naturkost Naturwaren e. V. (BNN) im Jahr 1987. Seit 2012 ist das Unternehmen auch Mitglied im Bioland-Verband. Bereits seit 1997 ist Herbaria nach dem EU-Standard für Umweltmanagement EMAS-zertifiziert. Im Jahr 2019 qualifizierte sich Herbaria als eines der ersten beiden Bio-Unternehmen, und sogar als einer der ersten beiden Lebensmittelhersteller in Deutschland überhaupt für die EMASplus-Nachhaltigkeitszertifizierung. Die Herbaria Kräuterparadies GmbH wurde 1919 als Heilmittelfirma gegründet und ist seit 1979 Teil der inhabergeführten Salus Unternehmensgruppe. Das Unternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an seinem Sitz in Fischbachau in Oberbayern.
www.herbaria.com

Gratulation von der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland !!!!!!!
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