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Wiesenmeisterschaft 2021 – Mühldorfer Land

Jury unterwegs zu den Siegerwiesen

Projekt: Netzwerk Natur schaffen
Die Jury der Wiesenmeisterschaft auf der Wiese von Roswitha und Johann Zott
Die Jury der Wiesenmeisterschaft (v.l.n.r.): Rosa Kugler, ÖMR Mühldorfer Land; Dr. Sabine Heinz, LfL; Inge Steidl, BN; Franz Prinz, AELF Töging; Marion Ruppaner, BN; Dr. Klaus Neugebauer, HNB; Norbert Grenzebach, Gewinner der Wiesenmeisterschaft 2013
© Rita Rott
Mit dem Wettbewerb sollen die Leistungen der Landwirte für die Erhaltung der Artenvielfalt durch die extensive und besonders umweltgerechte Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden gewürdigt werden.
Alle Wiesen sind ab Anfang Mai von der Landschaftsplanerin Inge Steidl im Auftrag der Veranstalter begangen und mittels eines Punktesystems bewertet worden. Nicht nur die Artenvielfalt auf der Wiese, sondern auch Futterertrag und der kulturlandschaftliche Wert wurden dazu vor Ort erfasst. Aus der erreichten Punktezahl wurden jetzt die besten sechs Betriebe ermittelt. Bei der Juryrundfahrt besucht eine Fachjury diese Flächen und legt die Preisverteilung der ersten Plätze fest. Die übrigen Plätze werden nach der in der Vorkartierung ermittelten Punktezahl vergeben.

Jurybegehung und Preisverleihung
In der Jury wirken Expertinnen und Experten aus Naturschutz und Landwirtschaft mit. Es sind dies: Klaus Neugebauer, Regierung von Oberbayern, Höhere Naturschutzbehörde, Franz Prinz, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging, Wildlebensraumberatung, Norbert Grenzebach, Landwirt aus dem Landkreis Starnberg, Rosa Kugler, Managerin der Ökomodellregion Mühldorfer Land, Dr. Sabine Heinz, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising, Inge Steidl, Landschaftsplanerin, Freising und Marion Ruppaner, BUND Naturschutz in Bayern, Agrarreferentin, Nürnberg.

Die Platzierung der Betriebe wird erst bei einer Festveranstaltung am 28.09. in Fichter’s Kulturladen in Ramsau bekanntgegeben.
Die zwei bestplatzierten Betriebe gewinnen Gutscheine für einen Aufenthalt im Bio-Hotel im Wert von 500 € bzw. 300 €, alle weiteren beteiligten Betriebe erhalten attraktive Geld- oder Sachpreise, die von den zahlreichen Unterstützerorganisationen bereitgestellt wurden.

Artenreiche Wiesen wichtig für die Artenvielfalt
Extensiv genutzte Wiesen mit reduzierter Düngung und später, nicht so häufiger Mahd, gehören zu den artenreichsten Biotoptypen in Bayern.
Doch diese wertvollen Wiesen und Weiden sind stark im Rückgang begriffen. Viele Betriebe haben ihre Tierhaltung abgeschafft. Die anhaltend niedrigen Erzeugerpreise im Milchsektor zwingen die Betriebe vielfach zur intensiven Düngung und häufigen Schnittnutzung. So kommen die Wiesenpflanzen dann nicht mehr zum Blühen - Wiesenblumenstrauß Ade…!
Von den ca. 2.700 in Bayern heimischen Farn- und Blütenpflanzen kommt die Hälfte auf Dauergrünlandflächen vor. 53 Prozent davon sind nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums in ihrem Fortbestand bedroht. Von den Wiesenblumen abhängig sind auch eine Vielzahl von Insekten, wie z.B. Wildbienen. Eine überdurchschnittlich stark gefährdete Tiergruppe sind auch die Tagfalter, von denen in Bayern 59% bedroht sind.

Förderprogramme entscheidend
„Eine attraktive Förderung ist wichtig und muss noch weiter ausgebaut werden, denn die Landwirte verzichten durch die spätere Mahd und die reduzierte Düngung auf Ertrag und müssen mehr Zeit aufwenden, um z.B. steile Hanglagen zu mähen“, so Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin. Im Zuge des Volksbegehrens zur Artenvielfalt wurden erfreulicherweise die Mittel für Vertragsnaturschutzmaßnahmen erhöht. Dies ermöglicht die Weiterbewirtschaftung artenreicher Wiesen und Weiden auch im Landkreis Mühldorf, so der BN.

Durch die Ausbildung der Ansprechpartner für die Wildlebensraumberatung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten trägt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft zur verbesserten Beratung der Landwirte bei. „Sie unterstützt Landwirte beispielsweise bei der ergebnisorientiert geförderten Erhaltung von artenreichem Grünland, die im bayerischen Kulturlandschaftsprogramm angeboten wird. Dabei sind die Landwirte nicht an strenge Mahdzeiten oder Düngeverbote gebunden, sondern die Artenvielfalt wird über den Nachweis von vier Kennarten direkt honoriert, erläutert Dr. Sabine Heinz vom Institut für Agrarökologie der LfL.

Überblick über die insgesamt beteiligten Betriebe
Im Landkreis Mühldorf am Inn haben sich 27 Betriebe an der Wiesenmeisterschaft beteiligt.
Davon halten sieben Betriebe Milchvieh, drei sind Mutterkuhhalter und zwei sind Rindermastbetriebe. Hinzu kommen neun teilweise viehlose Ackerbaubetriebe und sechs Betriebe, die Pferdeheu produzieren.
Neun Betriebe wirtschaften im Vollerwerb, und achtzehn sind Nebenerwerbsbetriebe.
Elf Betriebe wirtschaften ökologisch.

Für Rückfragen:
Marion Ruppaner, BN-Agrarreferentin, Tel. 0911/81 87 8-20, am Veranstaltungstag mobil unter: 0160-7614336
E-Mail: marion.ruppaner@bund-naturschutz.de
http://www.bund-naturschutz.de/themen/landwirtschaft/wiesenmeisterschaft.html
Dr. Sabine Heinz, LfL, Institut für Agrarökologie, Tel. 08161/8640-5825, am Veranstaltungstag mobil unter: 0163 4013642
E-Mail: sabine.heinz@lfl.bayern.de
http://www.lfl.bayern.de/Wiesenmeisterschaft

Das beiliegende Bild der Jury kann bei Nennung des Namens der Fotografin honorarfrei verwendet werden.
Die Jury der Wiesenmeisterschaft (v.l.n.r.): Rosa Kugler, ÖMR Mühldorfer Land; Dr. Sabine Heinz, LfL; Inge Steidl, BN; Franz Prinz, AELF Töging; Marion Ruppaner, BN; Dr. Klaus Neugebauer, HNB; Norbert Grenzebach, Gewinner der Wiesenmeisterschaft 2013;
Foto: Rita Rott
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