Der Bunte Hohlzahn ist eine einjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen kann. Der Stängel ist viereckig und an den Knoten deutlich verdickt und unter den Knoten steif borstig behaart. Die Laubblätter sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich zugespitzt und gezähnt.
Der Bunte Hohlzahn ist in den gemäßigten Gebieten Europas und Westasiens bis Sibirien zu finden. Sein Vorkommen kann regional häufig sein und kann aber über weite Strecken auch fehlen.
In der Naturheilkunde ist die Pflanze längst bekannt, weil sie reich an Kieselsäure, Saponine, Gerb- und Bitterstoffe und Flavonoide ist, sowie wertvolle Mineralien wie Zink, Silizium, Selen, Eisen und Phosphor hat. Aufgrund der Saponine kann der Hohlzahn schleimlösend und harntreibend wirken. Die Gerbstoffe können die Wundheilung fördern und die Kieselsäure, gerade in Verbindung mit den Mineralien, kann das Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel stärken. Aufgrund der Bitterstoffe kann die Verdauung gefördert und die Gallentätigkeit angeregt werden. Die Bitterstoffe können in der Langzeitanwendung zudem auch bei chronischen Lungenerkrankungen Linderung verschaffen. Bereits im 1. Jahrhundert soll der Hohlzahn bei schwerem Husten und Tuberkulose eingesetzt worden sein. Trotz ihrer besonderen Inhaltsstoffe und dem breiten Wirkspektrum ist die Pflanze in Vergessenheit geraten, obwohl sie so wertvoll ist.
Verwendet werden die Blätter und die Blüten, die von Mai/Juni bis Oktober gesammelt werden können. Die Blätter können Grundlage von Salaten sein oder im Kräuterquark verwendet werden. Erwärmt eignet er sich für Gemüsefüllungen, Aufläufe oder Suppen und Eintopfgerichte. Die Blüten sind neutral bis süßlich und können als essbare Dekoration verzehrt werden.