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BioRegio für die Kita

Lust auf Bio schon bei den Kleinen wecken!

Projekt: Öko-Modellregion für Einsteiger
Kita Haus des Kindes St. Martin in Waldbüttelbrunn
Kita Haus des Kindes St. Martin in Waldbüttelbrunn
© Daniel Delang
In der Landeshauptstadt München wurden im Rahmen der Initiative „Bio für Kinder“ 32 Betreuungseinrichtungen auf „frisch und bio“ umgestellt. Mit nur 30 cent Mehrkosten im Vergleich zur konventionellen Tiefkühlkost. Entstanden ist daraus eine Webseite, die dezentral Kita’s dabei anleitet, selbst frisch zu kochen.

Im Projektgebiet der Ökomodellregion Landkreis Würzburg hat das Haus für Kinder St. Martin in Waldbüttelbrunn im Rahmen der Initiative „Begleitung von unterfränkischen Kindertageseinrichtungen (Kitas) bei der Einführung von Frisch-/Mischküche unter Verwendung von Bio/Regio-Lebensmitteln“ ihre Verpflegung von Beginn an konsequent optimiert. Doch viele Kitas haben aus Kostengründen oder Raummangel diese Möglichkeit nicht und müssen das Essen von einer Catering-Firma oder nahe gelegenen Firmenkantinen liefern lassen.

Gibt es dazu Alternativen? „Eine finanzierbare, gesunde Bio-Verpflegung, die allen schmeckt, ist kein Zaeqweqweuberwerk.“ meint Carola Petrone, 42, vom Cateringunternehmen "il cielo" im oberbayrischen Weßling. Sie kocht seit zehn Jahren für Kinder. Und schult nun auch Wirte als Versorger für all jene Kitas, die selbst nicht kochen können. „Wirte kochen für Kinder“ heißt das Seminar des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, welches in Zusammenarbeit mit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern entstanden ist. Das kann für Dorfgaststätten eine zusätzliche Einnahmequelle bedeuten und für die Kinder eine gesunde Grundversorgung.

Ziel der ÖMR ist es, den Kitas die Möglichkeiten aufzuzeigen und vor allem auch die Kita-Küche Waldbüttelbrunn als ersten Umsetzer in der Region vorzustellen.

Das Rezept des Hauses für Kinder in Waldbüttelsbrunn zur gesunden Kita-Verpflegung:
  • Es muss jemand vor Ort sein, der sich gut damit auskennt.
  • Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ist notwendig – Sensibilisierung.
  • Überzeugungsarbeit bei Eltern ist zu leisten
  • Zu teuer für die Eltern gibt es nicht. Wenn es dem Träger wichtig ist und alle aus dem Team dahinter stehen, findet man eine moderate Lösung.
  • In unserem Haus weht täglich ab ca. 10.00 Uhr ein Essensduft durch die Luft, wenn begonnen wird, das Mittagessen zuzubereiten und führt dazu, dass Kinder fragen: „Was gibt es denn heute?“
  • Die Kinder haben die Möglichkeit bei der großen Durchreiche direkt in die Küche schauen zu können und selbst Nachschlag anfordern können
  • Bewusstsein für gesundes Essen wecken:
    - Zum Bauern auf den Acker und Kartoffeln klauben - sehen und spüren woher sie kommt
    - Auf die benachbarten Gemeindeflächen gehen und Äpfel pflücken/klauben – die Kinder fragen, was daraus gemacht werden soll: Apfelmuss, Apfelkuchen, einfach Apfelstückchen, Apfelbrei, Apfelküchle...
    - Hochbeet ist im Garten zum Gemüse anbauen und weitere stehen an
    - Kräuterschnecke ist vorhanden, zum frischen Abernten und zum Trocknen
Kommentare von Kids:
  • „Was ist das denn - Pastinaken – die sehen ja aus wie weiße Rüben und Rüben mag ich nicht“
  • „Bulgur habe ich noch nie gehört, ich glaube das schmeckt mir nicht – wir zeigen Bulgur und lassen die Kinder in einer kleinen Schüssel Bulgur anfassen – beim Mittagessen zeigen wir Ihnen Bulgur roh und gekocht – sie sind neugierig und wollen alle probieren.
  • „Gell, Pommes gibt’s hier nicht, die sind nicht gesund, oder?“ - Doch wir können auch so etwas wie Pommes machen. Wir nehmen die Biokartoffel und schneiden sie in Pommesstreifen und backen sie knusprig. Dazu reichen wir Kräuterquark.
  • „Ich will mal Döner essen“ - wir backen Vollkorndinkelbrötchen und reichen dazu Biohühnchen, Krautsalat, grünen Salat, Kräuterquark - „Boah, ist das ein cooler Kinderdöner“
Weiterführende Links

Dehoga

Biospeiseplan

Carola Petrone

Gesund kochen in der Kita

Buchvorstellung: Gesund und nachhaltig kochen in der Kita

Ein unterhaltsamer Ratgeber von Silvia Popp, der Mut macht, Hilfestellung leistet und Pädagogen, aber auch Eltern zeigt, wie es gehen kann. Silvia Popp hat in einer Kindertageseinrichtung in Würzburg die Umstellung von einer reinen „Verpflegung“ der Kinder und Mitarbeiter/innen auf eine vollwertige, biologische und vegetarische Küche zum Anschauen und Mitmachen vollzogen. Die Autorin erzählt, wie es dazu kam und fasst ihre Erfahrungen beim Aufbau einer biologischen, vollwertigen Kita-Küche und alle Aspekte, die dabei beachtet werden sollten, in diesem unterhaltsamen Leitfaden zusammen. Von der Kücheneinrichtung über Küchenteam, Finanzen, Speiseplanung, Einkauf und Logistik bis hin zur Essenspädagogik findet sich hier eine komplette Anleitung zur erfolgreichen Umstellung auf eine gesunde und nachhaltige Küche in der Kita. Ergänzt wird das Buch durch Kostenaufstellungen, Ausstattungstipps, Hinweise zum wirtschaftlichen Einkauf, Musterpläne und über 100 Lieblingsrezepte der Kinder.
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