Einig sei man sich gewesen, die Latte nicht so hoch zu hängen. „Vornehmen, was machbar ist, damit es keine Enttäuschungen gibt.“ So sei beides, „Bio und regional“, oft nicht zu schaffen. Just am Tag der Stadtratssitzung habe man darüber auch in der Ökomodellregion diskutiert. Der Tenor dort: „Gut ist regional, aber gleichzeitig schauen, den Bioanteil zu erhöhen.“ Dirk Reichenau als Zuständiger in der Stadtverwaltung betonte, dass man die Umsetzung dem Fachpersonal überlassen wolle und nach einem Jahr einen Erfahrungsbericht erstellen und bekanntgeben werde.
Der Beschluss formuliert das gemeinsame Ziel einer Erhöhung dieser Anteile. So soll es an einem Tag der Woche ausschließlich Bio-Produkte aus der Region geben, das Angebot jedoch nicht tageweise umgestellt werden, sondern der Anteil insgesamt fortlaufend erhöht werden. Entstehende Mehrkosten werde die Stadt tragen.
Grünen-Stadtrat Michael Spitzauer, der seine fachliche Mitwirkung anbot, wollte aber auch wissen: „Wie ist die Definition von regional? Ist das auch der Großhändler aus Traunstein?“ – „So nah wie möglich“, erwiderte Feil pragmatisch. 2. Bürgermeisterin Brigitte Rudholzer (Freie Wähler) begrüßte die Entwicklung, fragte aber nach dem erwartbaren Mehrkosten. „Heute nicht abzusehen, aber überschaubar“, meinte Geschäftsleiter Christian Reiter dazu, „wir werden beobachten und regelmäßig fortschreiben.“ Er bat um den „Mut“, die Sache erstmal einige Monate laufen zu lassen und riet Schritt für Schritt vorzugehen, nicht zuletzt, um die Zulieferer nicht zu überfordern.
Peter Schuster (Grüne) blies ins gleiche Horn, riet aber, nicht zu „kleinkrämerisch“ zu agieren und „regelmäßig“ zu berichten, wie es im Beschluss stehe. Dank kam von der Antragstellerin Agnes Thanbichler (ÖDP): „Mit der Ökomodellregion und der Biosphäre sind wir auf einem guten Weg – im Interesse unserer Kinder.“ Ein guter Anfang sei damit gemacht. Der Geschäftsleiter versprach, stets alles Wissenswerte zu berichten, „teilweise einfach unter Bekanntgaben.“ Die Zustimmung im Rat war einhellig.
Artikel von Hannes Höfer, Südostbayerische Rundschau vom 16.11.2021