Für eine hofnahe Schlachtung müssen die Bauern selbst aktiv werden. Die EG Schlachtvieh und Marlene Berger-Stöckl von der Ökomodellregion haben kürzlich zu einen Info-Abend in den Gasthof Alpenblick in Weibhausen geladen, bei der eine Reihe von Experten über die gesetzliche Lage und die Voraussetzungen, wie eine teilmobile Schlachtung auf dem Hof abläuft, informierten. Mehr als hundert interessierte Bauern waren gekommen und informierten sich, was ein Landwirt bei einer Hofschlachtung zu beachten hat, wie diese abläuft und welche rechtlichen Rahmenbedingungen es dafür gibt. Es entstand ein reger Gedankenaustausch.
Marlene Berger-Stöckl gab einen
allgemeinen Überblick über die Bemühungen der Ökomodellregion und freute sich,
dass so viele Bauern sich für dieses Modell der Schlachtung interessieren. Referent
Christian Hempel aus Benediktbeuren schilderte eingangs seine Erfahrungen aus
der Sicht eines Praktikers und machte insbesondere darauf aufmerksam, dass alle
gesetzlichen Vorschriften und Abläufe exakt eingehalten werden müssen. Über den
rechtlichen Rahmen informierte Dr. Jürgen Schmid vom Veterinäramt Traunstein.
Zwingend eingehalten werden muss vor allem die Schlachtzeit mit zwei Stunden
vom Beginn der Schlachtung bis zum Zerlegebetrieb. Empfehlenswert ist auch eine
zeitgerechte Anmeldung in den Veterinärämtern und den Schlachtbetrieben, mindestens
drei Tage vorher, weil die Schlachtung auch ein Tierarzt begleiten muss.
Franz Eder vom Schlachthof
Traunstein und Christian Reiter, der als Geschäftsstellenleiter der Stadt
Laufen auch für den Schlachthofbetrieb verantwortlich ist, gingen auf die praktische
Abwicklung ein und erläuterten auch die Preisgestaltung. Der Schlachthof
Traunstein verfügt über einen eigenen Zerlegeraum und führt diese Arbeiten
selbst durch. Für den Schlachthof Laufen sind die Metzgereien Sichert und
Braunsperger sowie die Landmetzgerei Wittschek befugt zu zerlegen.
In einer breiten Diskussion ging es vor allem um Fachfragen in Bezug auf die organisatorischen Abläufe, aber auch um rechtliche Fragen im Detail, die von den Experten eingehend erörtert werden konnten. Zum Abschluss zeigte sich Marlene Berger-Stöckl sehr zufrieden mit dem großen Interesse an dieser Veranstaltung und meinte, dass die Bauern in der Ökomodellregion dafür gut aufgestellt seien.
Artikel aus der Südostbayerischen Rundschau vom 25. Mai 2023, Prof. Josef Stand