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Holunder gehört in jeden Garten

SoLaWi organisierte erfolgreiche „Holler-Pflanzaktion“ - Bäume und Sträucher kommen zurück auf die Felder

Projekte: Bio-Lebensmittel vom Acker, Öffentlichkeitsarbeit, Streuobst und Artenschutz
Mit Feuereifer sind die Freiwilligen dabei, die Gehölze in die Erde zu bringen (von links): Elke Boehringer, Brigitte Pohl, Josef Brenner und Susanne dos Santos-Seidl.
Mit Feuereifer sind die Freiwilligen dabei, die Gehölze in die Erde zu bringen (von links): Elke Boehringer, Brigitte Pohl, Josef Brenner und Susanne dos Santos-Seidl.
© Kristine Rühl

Waging am See / Otting. „Holunder gehört in jeden naturnahen Garten! Diese pflegeleichte Pflanze, die vor allem im Frühsommer mit ihren hübschen Blüten begeistert, wurde 2024 zur Heilpflanze des Jahres gekürt,“ erklärte Kristine Rühl begeistert beim „Holler-Aktionstag“ auf den Gemüsefeldern der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Chiemgau in Otting. „Vögel lieben die tiefschwarzen Beeren, und Menschen nutzen die duftenden, weißen Blüten sowie die Früchte für allerlei leckere Getränke und Speisen“, fügte sie hinzu.

Rühl, eine der Pionierinnen der SoLaWi-Bewegung in der Region, freute sich besonders über die tatkräftige Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer und Helferinnen – darunter auch einige begeisterte Kinder, die sich eifrig am Pflanzen von Holundersträuchern beteiligten. Bei herrlichem Spätsommerwetter wurden am vergangenen Samstag insgesamt 30 Holundersträucher zwischen die Gemüsestreifen gepflanzt. Aber damit nicht genug: Dazwischen fanden auch Blutweiderich-Stauden ihren Platz, die das Feld mit ihren leuchtenden Blüten förmlich verzauberten. „Blutweiderich ist nicht nur ein wunderschöner Blickfang, sondern auch ein wertvoller Nektarspender für Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge“, erklärte Rühl. Zudem sei die Pflanze eine wichtige Futterquelle für die Raupen der prächtigen Nachtpfauenaugen (Saturnia).

„ `Agroforst` nennt man das heute – doch früher war es ganz normal, Bäume und Sträucher zwischen den Feldern zu haben“, erklärte Rühl weiter. „Die Integration von Gehölzen in die Agrarlandschaft ist eine großartige Chance, die biologische Vielfalt zu fördern und gleichzeitig dem Klimawandel entgegenzuwirken.“ Die Bäume, Sträucher und Stauden tragen nicht nur zur Artenvielfalt bei, sondern stärken auch die Widerstandsfähigkeit der Landschaft gegenüber Trockenheit und Sturmschäden. Viele wissenschaftliche Untersuchungen agroforstlicher Systeme bestätigen heute deren positive Effekte auf die Umwelt.

Mit dieser Aktion setzten die freiwilligen Helfer die im Frühjahr begonnenen Agroforst-Pflanzungen fort. „Weitere Pflanzaktionen sind bereits in den kommenden Monaten geplant“, kündigte Rühl an. Ab Mitte November sollen bis Ende des Jahres weitere 50 Bäume gepflanzt werden. „Jeder, der Lust hat, uns und die SoLaWi Chiemgau näher kennenzulernen, ist herzlich eingeladen, bei einer der Pflanzaktionen mitzumachen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, mehr über uns und unsere Arbeit zu erfahren.“ Aktuelle Termine finden Interessierte auf der Website www.solawi-chiemgau.de.

Zum Abschluss des produktiven Tages belohnte sich die Gruppe mit einer herzhaften Brotzeit – natürlich aus erntefrischem Gemüse, direkt vom Feld der SoLaWi. In gemütlicher Runde ließen die Teilnehmer den ereignisreichen Tag schließlich ausklingen.

Artikel von Anneliese Caruso, Südostbayerische Rundschau vom 08.10.2024

 

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