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Projekt Humusaufbau als CO2-Senke

Anpassung an den Klimawandel

Projekt: Netzwerk Bio-Aktive
Spaten mit Ackerboden auf einem Tisch
Spatenprobe
© Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth
Im Rahmen des Projekts wurden vier Veranstaltungen für landwirtschaftliche Betriebe und ein Angebot für die Öffentlichkeit organisiert - damit die besonderen Leistungen der Ackerböden für Klimaschutz und Biodiversität bekannter und sichtbarer werden. Das Projekt „Humusaufbau als CO2-Senke“ wurde gefördert durch den Fonds für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Europäischen Metropolregion Nürnberg e.V.

Das Projekt startete im September 2023 mit den „Bodentagen“ in der Energie- und Umweltstation Nürnberg. Ein Vortragsabend ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen des Weltackers Nürnberg. Die Zusammenhänge zwischen der globalen Landwirtschaft, dem Klima und dem Konsum wurden beleuchtet und der Boden als lebenswichtige Ressource herausgestellt. Denn nur mit fruchtbaren Böden können wir die Weltbevölkerung ernähren. Wie diese entstehen zeigten die Referierenden des Weltacker Nürnbergs mit einer märchenhaften Geschichte vom versiegelten Parkplatz zum vielfältigen Weltacker mit rund 50 Kulturen. Dazu gab es bio-regionale Kostproben. Referent/innen: Katrin Schwanke und Alexander Lisovskiy vom Weltacker Nürnberg.

Die Energie- und Umweltstation öffnete ein zweites Mal ihre schönen Räume am Wöhrder See für einen offenen Nachmittag zur „Schatztruhe Boden“. Neben bio-regionalen Häppchen lockten zahlreiche Mitmachstationen zum Ausprobieren und Entdecken. Im Fokus stand die Vielfalt der Böden, wodurch unsere Böden gefährdet sind und wie wir sie schützen können. Wie wichtig der Boden, unsere Lebensgrundlage, ist wurde deutlich und der Bezug zu unserer Nahrung hergestellt.

Im November folgten zwei Seminare in den Landkreisen zum Humusmanagement auf Ackerböden. Praktische Lösungsansätze lieferte die Referentin Dr. Andrea Beste vom Büro für Bodenschutz & Ökologische Agrarkultur.  Die Seminare hatten zwei unterschiedliche Schwerpunkte: Wasserspeicherung und organische Düngung im Klimawandel. Elisabeth Remlein, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg ergänzte Infos zu aktuellen Förderprogrammen zum Humuserhalt. Im Nürnberger Land wurde nach dem Fachinput am Münzinghof der Humusaufbau am Acker beurteilt und die betrieblichen Verfahren zur Kompostierung erläutert. Im Landkreis Roth fand die Felderbegehung am Biolandhof Burger statt, qualitative Bodenanalysen mittels Spatenproben standen dabei im Mittelpunkt.

Das Triesdorfer Projekt „Klima-Landwirtschaft“ wurde im Februar 2024 bei einer Veranstaltung im Landratsamt Nürnberger Land vorgestellt. Ziel des Projekts ist es Unternehmen und Kommunen mit „Klima“-Landwirten und Landwirtinnen zusammenzubringen. Gemeinsam wird an Lösungen gearbeitet, die zur Kompensation von CO2 und zur Steigerung der Biodiversität beitragen. Franziska Sippl von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf stellte das in 2022 im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gestartete Projekt vor. Eine Erweiterung des Projektgebietes für das Nürnberger Land wurde anschließend diskutiert.

Abschluss der Veranstaltungsreihe bildete im März ein Agroforstseminar. In der Agroforstwirtschaft werden landwirtschaftliche Kulturen gemeinsam mit Gehölzen auf einer Fläche angebaut und genutzt. Dies hat ökologische und ökonomische Vorteile. In dem Seminar wurde die Frage diskutiert, wie Bäume auf dem Acker bei zunehmender Trockenheit und Bodenerosion helfen können? Michaela Primbs, Agroforstberaterin, stellte Agroforstsysteme vor und gab Einblicke in die Finanzierung und Planung einer Anlage. Erwin Schnitzlein, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg, fügte Infos zu aktuellen Fördermöglichkeiten hinzu. Der Betrieb von Matthias Maile, im Landkreis Roth, ist ein Agroforst-Pionierbetrieb in der Region. Der Betriebsleiter berichtete von seinen Praxiserfahrungen bei der Anlage und Pflege von Agroforstsystemen und bot einen Rundgang über seine vielfältigen und baumreichen Flächen an.


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