Was bewegte Familie Jörg dazu, die Milchviehhaltung aufzugeben und in den Gemüsebau einzusteigen? Hubert Jörg ist es über die Jahre immer schwerer gefallen, die Kälber seiner Milchkühe wegzugeben. Ein Kreislauf, aus dem er aussteigen wollte. "Es war Zeit, etwas Neues auszuprobieren – und die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen." Die anfängliche Skepsis, ob der Gemüseanbau im Allgäu gelingen kann, zerstreute ein Bio-Gemüseberater. Er machte ihnen Mut und die Jahre zeigen es nun: Gemüseanbau im Allgäu funktioniert. Doch auf dem Markt mit anderen großen Bio-Gemüsebetrieben aus Süddeutschland wollten Hubert Jörg und seine Familie nicht konkurrieren. Sie entschieden sich von Anfang an für das Modell der solidarischen Landwirtschaft.
Inzwischen haben sich ca. 400 Menschen als Mitglieder zusammengefunden, die sich mit den Jörgs die Ernte und das unternehmerische Risiko teilen. Die Mitglieder leisten einen Beitrag für eine zukunftsfähige biologisch-regionale Landwirtschaft und erhalten als Gegenleistung regelmäßig frisches Bio-Gemüse direkt vom Hof. Ein Erfolgsmodell, denn regelmäßig sind alle Ernteanteile schon vor Beginn der Saison vergeben, die Warteliste ist lang und das gemeinsame Tun schweißt zusammen.
Rund 35 verschiedene Gemüsearten baut Familie Jörg im Freiland und Folientunnel an. Von Anfang April bis Weihnachten können so die Mitglieder wöchentlich mit saisonalem Gemüse versorgt werden, in den Wintermonaten gibt´s Lagergemüse.
Ganz abgeschafft ist die Tierhaltung am Hof der Familie Jörg nicht. Seit 2018 werden die Tiere nicht mehr gemolken. Familie Jörg arbeitet eng mit Milchviehbetrieben aus der Region zusammen und zieht deren Mastkälber an Ammenkühen auf. So werden den Kälbern lange Transportwege erspart und sie bleiben in der Region.
Mehr Informationen zum Hof der Familie Jörg: www.jörg-hof.de
Region