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Von Hülsenfrüchten und Bio-Genuss

Nachhaltigkeit auf dem Teller der unterfränkischen Außer-Haus-Verpflegung

Projekt: Regional & Bio in der Gemeinschaftsverpflegung
Menschen hören einer Referierenden vor einem Flipchart zu
Kochexpertin Eva Siegfried von Bioland macht den Kostencheck
© Anja Scheurich

Die erfahrene Kochexpertin Eva Siegfried von Bioland betonte die großen Preisvorteile von Hülsenfrüchte-Patties im Vergleich zur Fleischvariante, von saisonalem Gemüse im Vergleich zur Importware und von Selbstgemachtem gegenüber Convenienceprodukten. Solche Stellschrauben ermöglichen es, die teils höheren Preise von Bio-Lebensmitteln zu kompensieren. Auch Alexandra Adler, Köchin des Kinderhauses Thomaskirche in Würzburg, wo nahezu ausschließlich Bio-Lebensmittel eingesetzt werden, berichtete von diesen Stellschrauben. Für sie ist außerdem eine gute Kalkulation und das zielgerichtete Kochen für die entsprechende Anzahl der Kinder eine wichtige Voraussetzung, um innerhalb des vorhandenen Budgets zu bleiben. „Wenn bei uns neue Gerichte aus Hülsenfrüchten auf den Speiseplan kommen, müssen sich die Kinder erstmal daran gewöhnen – das ist wie bei uns Erwachsenen. Aber am Ende lieben die Kinder bei uns diese Speisen!“, so Adler.

Udo Rumpel aus Werneck-Mühlhausen, der als Bio-Landwirt und Vorstandsmitglied der Weltkind eG tätig ist, teilte seine Erfahrungen aus dem Alltag. Für ihn sind die großen Vorteile von Hülsenfrüchten in der Ernährung und für die Bodenfruchtbarkeit offensichtlich. Besonders die Platterbse sieht er als eine vielversprechende Alternative zu Kichererbsen für seinen Anbau.

Während die Teilnehmenden, die aus der Kita-, Schul- und Seniorenverpflegung sowie aus dem Bereich des Großhandels kamen, genüsslich ihren Nachtisch löffelten, informierte Anja Scheurich, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Oberes Werntal, über die Möglichkeit, kostenlose Coachings für die Stärkung des Bio-Einsatz über das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Anspruch zu nehmen. Zudem wird es bald eine Förderung für die Kosten der Bio-Zertifizierung geben.

Am Ende blieben alle Teilnehmenden noch zum Austausch. Es gab viel Redebedarf zwischen den Einrichtungen, die alle zum Ziel haben, ihr Essensangebot Stück für Stück noch gesünder, regionaler und biologischer zu gestalten. 

Weitere Genussworkshops für Mitarbeitende der Außer-Haus-Verpflegung wird es im Laufe des Jahres in den weiteren unterfränkischen Öko-Modellregionen geben. Infos dazu gibt es rechtzeitig unter: www.oekomodellregionen.bayern/oberes-werntal (Termine).

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