Träger der Öko-Modellregion ist die Interkommunale Allianz Oberes Werntal (ILE). Die zehn Gemeinden liegen in Unterfranken in den Landkreisen Schweinfurt und Bad Kissingen und blicken bereits auf einen langjährigen und erfolgreichen Erfahrungsschatz in der regionalen Zusammenarbeit zurück. Das Projektgebiet ist eine ländliche Region mit Schwerpunkt Ackerbau. Kennzeichnend sind der Zuckerrüben- und Gemüseanbau sowie die Saatgutvermehrung. Insgesamt umfasst das Obere Werntal knapp 70 Biobetriebe und fast 30 Prozent ökologisch
bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche (Stand 2021). Einige Betriebe wirtschaften bereits seit 30 Jahren nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus.
Die vorrangigen Ziele der Öko-Modellregion sind das Schärfen des Bewusstseins für ökologische Zusammenhänge in der Region, der Aufbau von regionalen Bio-Wertschöpfungsketten – insbesondere im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung – und die Förderung des Erfahrungsaustauschs zwischen Betrieben.
Bei hohen Zahlen von ökologisch bewirtschafteten Flächen ist nicht verwunderlich, wenn Biopioniere, die seit vielen Jahren aktiv sind, auch jetzt wieder spannende Projekte umsetzen. Dazu zählt die Familie Karg. Die siebengliedrige Fruchtfolge stammt von Biopionier Karg Vater und ist erprobt und durchdacht. Zu einer starken Direktvermarktung, angeschoben durch den Sohn Benedikt, trägt neu auch die Verarbeitung am Hof bei. Diese Entwicklung hat 2022 die Öko-Kleinprojekte Förderung unterstützt – konkret mit einer neuen Teigverarbeitung, Edelstahltischen und Brotkörben – für Brot und Pizza, auf dem Hof hergestellt. Der Verarbeitungsraum wird zur Produkte-Ergänzung ausgebaut und kann zukünftig auch für Kursangebote dienen. Die Familie bewirtschaftet 40 Hektar – was in der Region wenig ist und ein spezielles Konzept notwendig macht, um damit zu überleben.